Ein MG 08/15 im Braunschweigischen Landesmuseum: Das MG 08/15 war ein leichtes deutsches Maschinengewehr des Ersten Weltkriegs. Es entstand 1915 als Weiterentwicklung des schweren MGs 08. Die Redewendung „nullachtfünfzehn“ geht auf das MG 08/15 zurück. Foto: Wikipedia commons/Ziko van Dijk CC BY-SA 3.0

Anglizismen und Bürokraten-Deutsch, Mode-Floskeln und aussterbende Begriffe – in unserer Sprach-Glosse hören wir genau hin. Wie die Menschen so reden, was sie sagen, wie sie’s meinen. Heute unter der Lupe: „08/15“.

Stuttgart - Die Zahlenfolge „08/15“ steht für ganz gewöhnliche Billigheimer-Produkte, die schlecht gemacht sind und noch schlechter funktionieren. Dass ausgerechnet „08/15“ zum Synonym für Durchschnitt, Gewöhnliches und Mittelmaß wurde, überrascht auf den ersten Blick. Denn ursprünglich bezeichnete „08/15“ ein Maschinengewehr, das im Jahr 1908 in der Armee des Deutschen Kaiserreiches eingeführt wurde.

Inbegriff des maschinisierten Tötens Made in Germany

Im Ersten Weltkrieg wurde das „08/15“ zum Inbegriff des maschinisierten Tötens Made in Germany. Die Soldaten, die damit in der Kaserne Schießübungen absolvierten und irgendwann die eintönige Routine satt hatten, machten aus der Typenbezeichnung ein abfälliges Merkmal. Hinzu kam, dass die Fertigungsqualität im Laufe des Krieges immer mehr abnahm. „15“ steht für das Jahr der Einführung des MG 08/15 – eine Weiterentwicklung des leichtes deutschen Maschinengewehrs „MG 08“ - im Jahr 1915.

„08/15 Amtsleiter“

Der Bestseller-Autor Hans Helmut Kirst (1914-1989) verewigte den Begriff in seiner Romantrilogie „08/15“ über den Wehrmachtssoldaten Herbert Asch. Joachim Fuchsberger spielte ihn in der gleichnamigen dreiteiligen Verfilmung aus den Jahren 1954/55.

Laut dem „Kleinen Schimpfwort Abc“ des „Spiegel“ verkörpert der verbeamtete „08/15 Amtsleiter . . . null Ahnung, acht Stunden Anwesenheit, A 15 Besoldung.“