Thomas Helmer ist heute 54 Jahre alt und ein erfolgreicher Moderator. Foto: dpa

Vor 25 Jahren erzielte der Bayern-Spieler Thomas Helmer einen Treffer, der keiner war. Aber ziuegeben wollte er es damals auch nicht.

Stuttgart - Ein Jubiläum kann ja so fürchterlich sein. Deshalb würden wir dem ehemaligen Nationalkicker Thomas Helmer hier mal kurz mal unterstellen, er habe sich gewünscht, dass keiner merkt, was vor 25 Jahren geschah. Die Chance, es zu verpennen, sie war durchaus da. Was sich am 23. April 1994 abspielte, war ja auch kein peinlich verdaddeltes Endspiel, keine Tragödie und auch keine Sensation. Aber immerhin war es dies: Das krummste Ding in der Geschichte des Fußballs.

Die Rede ist vom Phantomtor der Bayern gegen den 1. FC Nürnberg. Helmer erzielte es zur 1:0-Führung der Münchner – besser gesagt: Er erzielte es nicht. Denn die Pille eierte ja am Pfosten vorbei, und Helmer war nicht Manns genug zuzugeben, dass der Ball nicht drin war. Der Ex-Fußballer spricht nur ungern über sein berühmtes Nicht-Tor, das ihn auch ein bisserl zum „Lügenbaron“ machte. „Ich werde nur auf dieses Tor reduziert“, ärgert sich Helmer, der vor 25 Jahren die Chance seines Lebens verpasste: Hätte er die Wahrheit gesagt, wäre er Fairplay-Sportler des Jahrhunderts geworden. Was für ein Jubiläum!