Auf der sechs oder acht Kilometer langen Strecke geht es auch durch die Weinberge. Foto: Patricia Sigerist

Zu seinem 125-Jahr-Jubiläum präsentiert der TBC die erste beschilderte Walking-Strecke.

Bad Cannstatt - Horst Frick, der einstige Ringer, kennt die dicke Luft und den Wettkampfschweiß der Hallen. Doch er hat längst gewechselt: „Runter von der Matte, raus an die frische Luft“, wie er sagt, „und immer in Bewegung“, um gleich noch das Jubiläumsmotto des Turnerbundes Cannstatt (TBC) hinzuzufügen. Seit Jahren führt er so immer dienstags ab 18 Uhr vom Vereinsgelände aus eine Walking-Gruppe durch die Landschaft überm Neckar: „Die Bewegung hat ja ohne Stecken angefangen“, sagt der 75-Jährige mit Schmunzeln, „wir aber gehen mit Stöcken“. Und zwar auf drei Rundstrecken, die er als Kenner der Gegend auch gerne variieren lässt.

 

Zu „eins, zwei, drei“ ist jetzt eine weitere Strecke hinzugekommen – und die Vierte im Bunde ist etwas Besonderes: „Die erste Strecke, die beschildert ist. Und zwar durchgängig, sodass man auch ganz allein durchkommt“, erklärt der rüstige 75-Jährige, „außerdem kann man sie in einer kurzen und einer längeren Variante haben“.

Ein Höhepunkt zum Jubiläumsjahr

Diese Strecke hatte Frick schon lange im Hinterkopf: „Die Genehmigung war aber schwierig. Erst unser Jubiläum hat das beschleunigt.“ Außerdem gab es für die tausend Euro, die die Beschilderung gekostet hat, einen Zuschuss vom Bezirksbeirat.

Dass die Strecke jetzt mit voller Beschilderung übergeben werden konnte, das sei auch „ein Höhepunkt zu unserem Jubiläumsjahr“, sagt Frick, seines Zeichens stellvertretender Leiter der Abteilung Athletik, Fitness und Walking. Zumal das Design des „TBC-Jubiläums-Walking-Weges“ auch „einem riesigen Puzzle“ gleichkam: „Abteilungsleiter Stefan Kaiser ist ihn oft abgelaufen, hat alles fotografiert und per GPS vermessen. Und dann hat endlich alles zusammengepasst.“

Strecken unterschiedlicher Längen

In den Rundweg Wolfersberg/Burgholzhof/Dahsrain kann man zwar an beliebigen Stellen einsteigen, der ideale Startpunkt ist aber am Parkplatz am Emil-Kiemlen-Weg, direkt an der U12-Haltestelle „Riethmüllerhaus“ gelegen. Dort befindet sich auch die große Übersichtstafel, wo Frick jetzt das Profil der Strecke beschreibt – und dabei ein bisschen ins Schwärmen kommt: „Die Strecke ist sehr abwechslungsreich, man hat Varianten mit sechs und acht Kilometern, und die Ausblicke sind einfach großartig.“ Schon am Burgholzhof, wo der Blick bei entsprechendem Wetter übers Neckar- und Remstal bis zur Schwäbischen Alb reicht. „Und bei der längeren Schlaufe auf dem Weg zum Dachsrain dann über den Grünen Heiner raus bis ins Strohgäu“, erklärt der passionierte Walker.

Bergauf und bergab durch die Landschaft

Außerdem habe der Weg durch die Landschaft ein „schönes Höhenprofil“: „Es geht rauf und runter. Wir wollen ja immer ein bisschen in die Berge“, fügt er hinzu. Womit er jetzt eher an die Weinberge denkt, was ein weiteres Plus in den Blick bringt: „Unterwegs kann man mehrfach einkehren. Gleich beim Burgholzhof, wenn am Wochenende bewirtet ist. Hinzu kommen „Aussichtsreich“, der Hundesportverein und die „Distelfarm“, alles schöne Tankstellen“, fügt er amüsiert hinzu.

Wichtig ist Frick zudem dieser Hinweis: „Man kann da auch Spazierengehen oder Joggen und Radfahren. Das nutzen sogar unsere erfolgreichen Triathleten. Es gibt nur eine Stelle, an der man kurz absteigen muss.“ Er selbst bevorzugt natürlich das „Walken mit Stecken“, sagt er. „Man kann unterwegs ein Schwätzle halten oder für sich sinnieren. Das macht den Kopf frei, und hinterher hast du das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben.“