Der 24-Jährige Antonio Schembri aus Ingersheim ist bereits zum zweiten Mal an Blutkrebs erkrankt. Nun hat sich ein Stammzellenspender gefunden. Um den Jahreswechsel herum soll die Transplantation erfolgen. Die Familie hält den Atem an.
„Das wird jetzt noch mal wie tief einatmen und Luft anhalten“, sagt Alessia Schembri. Ihr Bruder Antonio ist bereits zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt, einer besonders aggressiven Form noch dazu. Im November wurde klar, dass dem 24-jährigen Ingersheimer nur noch eine Stammzellenspende helfen kann. Und am Mittwoch gab’s tatsächlich die gute Nachricht: Es wurde ein Spender oder eine Spenderin gefunden. Einen Tag zuvor hatte seine Mutter Tanja Guarino in der Pleidelsheimer Sporthalle mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Stammzellenregistrierung organisiert.
Antonio Schembri meldet sich via Instagram zu Wort
Via Instagram meldete sich Antonio Schembri aus dem Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus zu Wort: „Ich bin überglücklich, und ohne eure zusätzliche Hilfe wäre das nie möglich gewesen.“ Er sei sich darüber im Klaren, dass er Weihnachten und Silvester im Krankenhaus verbringen werde und es ein harter und steiniger Weg werde. „Den werde ich meistern.“
Angefangen hatte alles vor knapp einem Jahr. Ende Januar machten sich bei Antonio Schembri Erkältungssymptome breit und klangen nicht mehr ab, die Lymphknoten schwollen an. Der Verdacht: Morbus Hodgkin, ein Lymphdrüsenkrebs. Schembri kam ins Krankenhaus nach Ludwigsburg, wo sich seine Blutwerte verschlechterten. Schließlich gab es die niederschmetternde Diagnose Leukämie. Doch der junge Mann nahm den Kampf an, über Monate hinweg, bis er schließlich wieder krebsfrei war. Aber im November kehrte die Krankheit zurück.
Erst am Tag der Transplantation gibt es Details zum Spender
„Es soll jetzt natürlich alles so schnell wie möglich gehen“, sagt seine Schwester. Chemotherapie, Bestrahlungen, „die Krebszellen sollen auf null sein“. Sie gehe davon aus, dass es nach der Vorbereitung auf die Transplantation kurz nach dem Jahreswechsel so weit sein solle. Erst am Tag der Transplantation erfahren Antonio Schembri und seine Familie erste, wenige Details zum Spender. „Mitgeteilt wird wohl das Alter und das Geschlecht“, sagt Alessia Schembri, „und in zwei Jahren dürften sich die beiden dann wohl auch treffen.“
Mehr weiß sie auch noch nicht. Auch zur Heilungswahrscheinlichkeit kann sie keine verlässliche Prognose abgeben. „Antonios Vorteil ist: Er ist jung, aber für den Körper ist das natürlich anstrengend.“ Ohnehin könne man erst zehn bis 20 Tage nach der Transplantation eine erste Wasserstandsmeldung abgeben. Zunächst sei die Familie aber mehr als erleichtert.