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Die als Kämpferin für die Behinderten bekannte Kennedy-Schwester Eunice Shriver ist in einem Krankenhaus in Cape Cod (US-Staat Massachusetts) gestorben.

Washington - Die als Kämpferin für die Behinderten bekannte Kennedy-Schwester Eunice Shriver ist tot. Sie starb am Dienstag in einem Krankenhaus in Cape Cod (US-Staat Massachusetts) im Alter von 88 Jahren. Shriver machte sich insbesondere als Gründerin einer der weltgrößten Veranstaltungen für den Behindertensport, den Special Olympics, im Jahr 1968 einen Namen. Ihrem Einfluss wird es auch zugeschrieben, dass ihr Bruder, der später ermordete Präsident John F. Kennedy, 1963 das erste Gesetz in der US-Geschichte zum Schutz und zur Förderung geistig Behinderter auf den Weg brachte.

Ihre Familie würdigte die Verstorbene als "Licht unseres Lebens". "Sie war ein lebendes Gebet, eine lebendige Fürsprecherin, ein lebendes Zentrum der Kraft. Sie brach auf, um die Welt und uns zu verändern - das hat sie getan und mehr", hieß es in einer Mitteilung.

Shriver war das fünfte von neun Kindern des hoch angesehenen Ehepaares Joseph und Rose Kennedy. Von den Geschwistern leben jetzt nur noch der langjährige Senator Edward Kennedy, der schwer krebskrank ist, und eine Schwester, Jean Kennedy Smith. Auch ihr Bruder Robert Kennedy war ermordet worden.

Shriver hinterlässt neben ihrem Mann, dem demokratischen Aktivisten Robert Sargent Shriver, fünf Kinder. Dazu zählt Maria Shriver, die mit dem Exschauspieler und kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger verheiratet ist. Obwohl Mitglied einer eingefleischten demokratischen Familie, unterstützte Eunice Shriver ihren republikanischen Schwiegersohn bei dessen Wahl zum Gouverneur. Schwarzenegger war am Freitag zusammen mit seiner Frau an die Seite der Kranken geeilt.

Die geistige Behinderung ihrer 2005 gestorbenen Schwester Rosemary Kennedy ließ die studierte Soziologin zu einer Anwältin für die Belange aller Behinderten werden. Die Special Olympics entwickelten sich aus einer alljährlichen Sportveranstaltung in Shrivers Garten. Für ihr Engagement wurde Shriver weltweit geehrt. In den USA erhielt sie 1984 die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung.