Protest von Müttern und Hebammen gegen die geplante Schließung der Gynäkologie in Leonberg. Foto: Jürgen Bach/Jürgen Bach

Ein Aus der Gynäkologie in Leonberg vertreibt Mütter und Patientinnen, meint unser Leonberger Redaktionsleiter Thomas K. Slotwinski

Hier das Management des Klinikverbundes, dort unabhängige Mediziner: Zwei Welten begegnen sich. Hier die gebetsmühlenartige Erklärung, dass sich eine Gynäkologie in Leonberg allein wegen des Personalmangels nicht rechnet. Dort der Hinweis, dass die Möglichkeiten des hebammengeführten Kreißsaals längst nicht ausgeschöpft sind, und dass das Leonberger Krankenhaus über ein großflächiges Einzugsgebiet verfügt.

 

Letzterem stimmt sogar der Chef des Klinikverbundes zu. Doch da die Kosten des Neubaus am Böblinger Flugfeld gänzlich aus dem Ruder laufen und gleichzeitig das Defizit des Verbundes kontinuierlich steigt, muss etwas geschehen. Doch das vermeintliche Allheilmittel Zentralisierung hat sich oft als Gift erwiesen. So könnte auch die Umstrukturierung des Klinikverbundes nach hinten losgehen: wenn sich Patienten und Personal abwenden. Gerade im sensiblen Bereich von Geburtshilfe und Frauenheilkunde sind kleinere Einheiten hilfreich und haben eine hohe Nachfrage. Doch das scheint die Sanierer in Böblingen nicht zu interessieren.