Das Storchenbein wird bald wieder zu sehen sein. Foto: dpa

Erst geraubt, dann verpfändet und nun bald Stiftungsgut: die legendären Schätze aus dem Turmzimmer der Firma Märklin sollen dank der Kreissparkasse Göppingen zum Grundstock für das neue Märklin-Museum werden.

Göppingen - Ein entscheidender Schritt ist getan, um die Schätze aus dem einstigen Turmzimmer der Firma Märklin einer breiten Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse (KSK) Göppingen stimmte in seiner Sitzung am Donnerstagabend der Gründung einer Märklin-Stiftung zu, in deren Besitz die historischen Exponate übergehen sollen.

Turmzimmersammlung als Pfand

Die auf sieben Millionen Euro geschätzte Sammlung, zu der auch die erste Modellbahn „Storchenbein“ gehört, war nach Informationen der StZ von Märklin einst als Sicherheit für einen Kredit an die KSK verpfändet worden. Im Zuge der Insolvenz im Jahr 2009 geriet sie endgültig in die Verfügungsgewalt der Bank. Zu einer Verwertung kam es aber nicht, auch weil zwischenzeitlich die Denkmaleigenschaft der Sammlung offiziell geprüft wurde.

Inzwischen plant Märklin unter neuer Führung eine neue und größere Erlebniswelt, die von ihrem gegenwärtigen Standort an der Reutlinger Straße wieder ans Stammwerk zurückverlegt werden soll. Zugpferd des neuen Museums, so der Plan des geschäftsführenden Gesellschafters Florian Sieber, soll die Turmzimmersammlung sein. Dabei handelt es sich um das Archiv der Firma mit zahlreichen Modellen aus der gesamten Firmengeschichte.

Museum als touristischer Leuchtturm

Mit der Sicherung dieses Kulturgutes solle der Grundstein gelegt werden, die Märklin-Erlebniswelt als touristischen Leuchtturm von Stadt und Landkreis zu entwickeln, heißt es in einer Mitteilung der KSK. Dem neu zu gründenden Stiftungsrat sollen neben sieben Mitgliedern aus dem Verwaltungsrat der Sparkasse auch vier Vertreter der Firma Märklin angehören.