„Die Bank gehört den Mitgliedern, darauf richtet sich unsere Geschäftspolitik aus“, sagt Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda BW. Foto: Sparda-Bank

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg gewinnt über vier Prozent an Mitgliedern und erhöht den Gewinn.

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg gewinnt über vier Prozent an Mitgliedern und erhöht den Gewinn.

Stuttgart - Wenn Skandale über Missstände bei einzelnen Großbanken nicht abreißen, kann die Sparda-Genossenschaftsbank Baden-Württemberg in aller Ruhe Punkte sammeln: 2013 gewann sie 4,2 Prozent an Mitgliedern. Heute sind es 475.555, wie der Vorstandsvorsitzende Martin Hettich bei der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart bekanntgab.

677.495 Kunden insgesamt hat die Bank. Der 51-Jährige sieht dies als Vertrauensbeweis der Kundschaft und Beleg dafür, dass dies an sicheren Anlagen, verlässlichen Finanzierungen und gebührenfreien Girokonten liegt: „Die Bank gehört den Mitgliedern, darauf richtet sich unsere Geschäftspolitik aus.“ Durchschnittlich 3,5 Genossenschaftsanteile pro Mitglied in Höhe von je 52 Euro verschaffen der Bank ein Geschäftsguthaben von insgesamt 86 Millionen Euro, rund 19,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Außerdem wurden 11.110 neue Giro-Kunden gewonnen. Ihnen sicherte Hettich zu: „Das Girokonto bleibt gebührenfrei.“

Auch als Kreditgeber, insbesondere für Wohnungsbaufinanzierungen, ist die Sparda Baden-Württemberg eine gefragte Adresse. Um 428 Millionen Euro auf 10,7 Milliarden Euro stieg das Kreditvolumen (+ 4,1 Prozent). Die Kredite wurden für 10.681 Wohnbaufinanzprojekte gewährt; zu je einem Drittel ging es um Umschuldung, Kauf und Modernisierung. Gemessen am Gesamtvolumen für Wohnbaukredite im Land und einem vermittelten Bausparvolumen von 242 Millionen Euro ist die Sparda der größte Baufinanzierer. Hettich: „Das bestätigt unsere Kernkompetenz.“

Sparen für Konsum, Altersvorsorge und Wohnen

Die Schwaben haben trotz des „Jahrhunderttiefs der bundesweiten Sparquote“ Geld zurückgelegt: 10,68 Milliarden Euro (+ 3,4 Prozent) verwaltete die Bank und konnte damit weitgehend die Kundenkredite refinanzieren. Gespart wird insbesondere für Konsum, Altersvorsorge und das Wohnen.

Die Bilanzsumme der Genossenschaft stieg leichter (+ 2,1 Prozent), aber im fünften Jahr in Folge auf vorläufig 13,1 Milliarden Euro. Der vorläufige Jahresüberschuss stieg von 34,8 auf 36 Millionen Euro, in die Rücklagen fließen davon 22 Millionen Euro. Als Gewinn weist die Sparda vorläufig 13,8 Millionen Euro aus, die Dividende soll 5,6 Prozent betragen.

Den Erfolg von 2013 führt der neue Vorstandsvorsitzende auf das Zusammenspiel von Kundennähe, Produktivität und niedrigen Kosten zurück. Er verweist ausdrücklich auf die Leistung der 720 Mitarbeiter, die „die Geschäftsausweitung bei gleichbleibendem Personal bewältigt haben“. Auch 2014 könne die Bank ihre Marktanteile weiter ausbauen, zumal der Trend zum Online-Geschäft ungebrochen sei. An der Zahl der Filialen will Joachim Haas, der zum 1. Januar 2014 in den Vorstand aufgerückt ist, festhalten: „Es wird nicht mehr, aber auch nicht weniger geben.“