Zwischen Bezirksbeiräten und der Bezirksvorsteherin gibt es während der Sitzungen oft Knatsch. Foto: Julia Bosch

Das Gezänk zwischen Bezirksbeirat und Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Birkach und Stuttgart-Plieningen führt ins Leere. Es muss sich etwas ändern – für die beiden Bezirke, kommentiert unsere Autorin Judith A. Sägesser.

Plieningen/Birkach - So kann es nicht weitergehen. Ganz ohne Zweifel schwelt ein Konflikt zwischen vielen Bezirksbeiräten und der Bezirksvorsteherin von Birkach und Plieningen. Über Parteigrenzen hinweg üben die Lokalpolitiker unverhohlen Kritik an der Art, wie Andrea Lindel ihre Rolle als Bezirksvorsteherin ausfüllt. Für die Bezirksbeiräte ist klar: Lindels Aufgabe sei es, Birkacher und Plieninger Themen aktiv voranzutreiben. Lindels Rolle sei es nicht, nur Stellungnahmen der Ämter zu verlesen und auf Vorschriften hinzuweisen. Doch genau das mache sie nach Auffassung vieler Bezirksbeiräte. Andrea Lindel sei nicht mehr als das Sprachrohr der Stadt.

Der Ton ist rauer geworden bei den Sitzungen. Und auch die Bezirksvorsteherin kann zurückbäffen oder anderen über den Mund fahren. Doch all das hilft letztlich keinem. Nicht wenn es um die Belange der beiden Stadtbezirke Birkach und Plieningen geht. Und davon sollte ausgegangen werden. Ganz unabhängig davon, ob Lindel sich wirklich vor allem als Vertreterin der Stadt Stuttgart sieht.

Die Lösung ist doch in Reichweite

Der Konflikt macht die Sitzungen zäh und ist Sand im Getriebe. Weit mehr könnten die Bezirksbeiräte und die Bezirksvorsteherin gemeinsam erreichen. Deshalb muss eine Lösung her. Und die ist eigentlich in Reichweite, wenn die Schützengräben zugeschüttet werden.

Andrea Lindel mag oft arg bürokratisch daherkommen, aber sie ist auch eine Bezirksvorsteherin, die offen, herzlich und nahbar sein kann, jemand, mit dem es sich auskommen lässt. Sie ist menschlich, auch wenn sie sich gern verwalterisch gibt. Und wenn es den Bezirksbeiräten vor allem um Birkach und Plieningen geht, dürfte es einen Versuch wert sein, das Gespräch zu suchen. Ein Gespräch ohne Wortgefechte, Häme und Spott.