Der Ungediente plusterte sich als großer Unterstützer der “Männer und Frauen in Uniform” auf, der sich dafür einsetzen werde, die vereinbarten Kürzungen im Militärhaushalt zu verhindern. Foto: Spang

Romney ist der erste republikanische Präsidentschaftskandidat, der nicht im Militär diente.

Mitt Romney ist der erste republikanische Präsidentschaftskandidat, der nicht im Militär gedient hat. George W. Bush setzte sich mit Hilfe von Senior während des Vietnam-Kriegs in die Nationalgarde von Texas ab, wo er nur gelegentlich zum Dienst erschien. Aber er trug die Uniform und konnte mindestens ein wenig so tun, als sei er ein ganzer Kerl.

Mitt kompensiert verbal für seine fehlende Militärzeit. An diesem “Memorial Day” sprach er vor 5000 Veteranen und deren Angehörigen über “die Helden”, die Amerika geprägt hätten und mit deren Hilfe auch das 21. Jahrhundert “ein amerikanisches Jahrhundert” werde.

Der Ungediente plusterte sich als großer Unterstützer der “Männer und Frauen in Uniform” auf, der sich dafür einsetzen werde, die vereinbarten Kürzungen im Militärhaushalt zu verhindern. Leider sei die Welt weit davon entfernt, “sicher” zu sein.

Ausgeblähter Rüstungshaushalt

Romney polemisierte einmal mehr gegen “die Europäer”, die ein abschreckendes Beispiel lieferten. Er sei dagegen “unser Militär kleiner und kleiner werden zu lassen, um für unsere sozialen Bedürfnisse zu zahlen”. Stattdessen bräuchten die USA das “stärkste Militär der Welt”, um den Frieden zu wahren.

Romney kann diesen Satz noch so häufig wiederholen. Er wird nicht richtiger. Tatsächlich unterhielten die Amerikaner das mit Abstand größte Militär der Welt bevor sie in ein Jahrzehnt der Kriege und Konflikte hineingerieten. Notgedrungen in Afghanistan oder selbst gewählt in Irak.

Zudem ist der Rüstungshaushalt so aufgebläht, dass die USA selbst bei drastischen Einsparungen mehr für ihr Militär ausgeben als die nächsten zwanzig Nationen zusammengenommen. Verglichen mit China fällt der Verteidigungshaushalt heute etwa sechs bis sieben Mal so groß aus.

Für Mitt macht das keinen großen Unterschied. Ihm geht es vor allem darum, seine Männlichkeit mit Kraftmeierei unter Beweis zu stellen. Da kommt die Forderung nach mehr Geld für das Pentagon immer gut. Die Frage bleibt, wo er sparen will, um das das enorme Haushaltsdefizit der Amerikaner nachhaltig abzubauen?