Romney musste sich dafür erklären, warum er seine Nominierung mit einer Spendengala von Donald Trump in Las Vegas besiegelt, während dieser ohne Unterlass gröbsten Unsinn über Obama verbreitet. Allen voran, dass der Präsident kein Amerikaner sei. Foto: Spang

Endlich sind die republikanischen Vorwahlen nun auch offiziell gelaufen. Romney siegt in Texas.  

Endlich sind die republikanischen Vorwahlen nun auch offiziell gelaufen. Mit einem Sieg bei den Primaries in Texas erreichte Mitt Romney die magische Zahl von 1144 Delegierten, die ihm auf dem Nominierungs-Parteitag in Tampa eine Mehrheit sichern.

Das Ergebnis von rund 70 Prozent der Stimmen spielt keine Rolle mehr, weil der Gouverneur aus Massachusetts praktisch ohne Gegenkandidat antrat.

Romney markierte den Sieg im republikanischen Bewerberfeld mit einer neuen Attacke gegen Präsident Barack Obama. Dieser habe Steuergelder verschwendet als die Regierung Kreditgarantien für das Solarunternehmen Solyndra in Höhe von 528 Millionen Dollar vergab. In Romneys Lesart war das “viel schlimmer” als alles was Obama ihm wegen seiner Zeit an der Spitze von “Bain Capital” verhält.

Wo steht Mitt?

Tatsächlich weist nichts auf ein Fehlverhalten Obamas bei der Kreditvergabe an Solyndra hin. Der “Skandal” ist nicht viel mehr als die typische Vermischung von Halbwahrheiten und Übertreibungen, auf die sich die politische Rechte in den USA so blendend versteht. Was nicht heißt, das diese toxische Mischung keinen Erfolg haben kann.

Am Dienstag verpuffte der Angriff, weil sich Romney dafür erklären musste, warum er seine Nominierung mit einer Spendengala von Donald Trump in Las Vegas besiegelt, während dieser ohne Unterlass gröbsten Unsinn über Obama verbreitet. Allen voran, dass der Präsident kein Amerikaner sei.

Wo steht Mitt? Auf der Seite der wirklichkeitsfremden Spinner oder im Lager der moderaten Konservativen, die solche Angriffe auf den Präsidenten für falsch und schädlich halten. Bei den Vorwahlen hatte sich Romney soweit auf der Rechten angebiedert, dass er nun Schwierigkeiten hat, sich von diesen Geistern freizumachen.

Umgekehrt hilft Romneys offenkundig gewollte Ambivalenz, die Partei hinter sich zu einen. Selbst wenn ihn der Tea-Party-Flügel und die christlichen Fundamentalisten weiterhin mit Misstrauen sehen, ziehen sie den Wendehals allemal Obama vor.

Die überraschend schnelle Einigung der Konservativen erklärt, warum Romney in Umfragen knapp hinter dem Amtsinhaber liegt. Keine schlechte Startposition gemessen an all den Problemen, die der Kandidat bei den Vorwahlen hatte und dem negativen Wahlkampf, den er geführt hat.