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Romney: Mindestens zwei Schlappen in den Wechselwähler-Staaten Minnesota und Missouri.

Der angeblich "unvermeidliche" Spitzenreiter der Republikaner musste am Dienstag drei schmerzhafte Schlappen in den wichtigen Wechselwähler-Staaten Colorado, Minnesota und Missouri einstecken.

Mitt Romney verlor in allen drei Staaten im Mittleren Westen mit deutlichem Abstand gegen Rick Santorum. In Minnesota landete er mit nur 17 Prozent sogar hinter Ron Paul. Die Ergebnisse bedeuten in jedem Fall eine schwere Enttäuschung für Romney und werfen neue Fragen über seine Wählbarkeit auf.

So haben die drei Bundesstaaten gewählt:
Minnesota
- Santorum 45 %
- Paul 27%
- Romney 17%
- Gingrich 11%

Missouri
- Santorum 55%
- Romney 25%
- Paul 12%
- Gingrich – nicht angetreten

Colorado
- Santorum 40%
- Romney 35 %
- Gingrich 13%
- Paul 12%

Für Romney stellt sich die Frage, warum er Fundis und Tea-Party-Anhänger nicht hinter sich scharen kann. Und das in Staaten, die er vor vier Jahren gegen John McCain gewonnen hatte. Jemand, der nach Florida den Eindruck erweckte, die Nominierung sei ihm nicht mehr zu nehmen, kann sich so eine Schlappe nicht leisten ohne Schaden zu nehmen.

Der Ausgang der Wahlnacht demonstriert die anhaltende Schwäche des Kandidaten, der immer dann schlecht abschneidet, wenn er seine enormen Ressourcen nicht einsetzt. Warum er seine Millionen in den drei Staaten zurückgehalten hat, bleibt das Geheimnis seines Teams. Diese Übermut wird Romney noch bereuen. Der erzkonservative Katholik Santorum profitierte im Mittleren Westen vom gut organisierten netzwerk an christlichen Fundamentalisten und Tea-Party-Anhängern, die Romney nicht über den Weg trauen. Er kann nun hoffen, neue Aufmerksamkeit und Geld auf sich zu ziehen. Der Mann in dem ärmellosen Polender hat bisher vier von acht Vorwahlen gewonnen, Romney drei und Newt Gingrich eine.

Der große Verlierer der Wahlnacht ist aber nicht Mitt, sondern Newt. Der Wutbürger mit Basis im Süden der USA kann seinen Appeal nicht in den Mittlern Westen übertragen. Wie schon in Iowa macht hier Santorum eine gute Figur.

Die gute in der schlechten Nachricht für Romney: Die Konservativen spalten Ihre Stimmen. Nur – Romney hat bisher nicht gezeigt, wie er selber zu der magischen Zahlen 1144 gelangen will. Ganz besonders beunruhigen muss Romney das Ergebnis von Colorado, wo er in der Wahlnacht vor einen halb-leeren Saal an Anhängern sprach.

Der Super-Dienstag am 6. März wird damit noch wichtiger. Ein spannendes Showdown zwischen dann drei aussichtsreichen Kandidaten.