Paul Ryan, der Vizepräsidentschaftskandidat Mitt Romneys. Foto: Spang

Amerikanische Rechte mit neuem Helden: Paul Ryan, Vizepräsidentschaftskandidat Mitt Romneys.  

Ohne Frage – die amerikanische Rechte hat einen neuen Helden: Paul Ryan, Vizepräsidentschaftskandidat Mitt Romneys und siebenfacher Kongressabgeordneter aus Ohio. Seine Antrittsrede am Ende des zweiten Tags des Parteitags der US-Republikaner geriet zu einem Frontalangriff auf die Wirtschaftspolitik Barack Obamas. Ryan

Mit dem kleinen Problem, dass die Hälfte seiner Fakten nicht stimmte. So machte der jungenhafte Ryan (42) ohne mit der Wimper zu zucken, Präsident Obama für die Schließung der GM-Autofabrik in seiner Heimatstadt Janesville im US-Bundesstaat Wisconsoin verantwortlich. Obwohl das Werk seine Tore bereits während der Amtszeit George W. Bush Ende 2008 schließen musste.

Wie die Ausfühungen des Jungstars der Konservativen auch sonst den Eindruck erweckten, nicht unbedingt in der Realität verankert zu sein. Intellektuell unredlich, aber politisch geschickt tat Mitt Romney “Running Mate” so als seien die Nachwehen der Immobilien- und Bankenkrise das Ergebnis von Obamas Politik. “Es begann mit einer Finanzkrise, es endete mit einer Jobkrise”, klagt Ryan.

Und wer hat das amerikanische Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruch geführt? Die Laissez-Faire-Politik George W. Bushs, der praktizierte, was Ryan und Romney in ihrem Programm fordern. Weniger Regeln, niedrigere Steuern für Spitzenverdiener, mehr Geld fürs Militär. Kein Wunder, dass Dubya keinen Rednerplatz beim Krönungsparteitag erhalten hat.

Ryans Rede war dennoch effektiv. Er wärmte die Herzen der Tea-Party-Anhänger, während er stilistisch als netter Junge von nebenan rüberkam. Wie Kolumnistin Maureen Dowd so schön sagt: Der VP-Kandidat sei “das frische Gesicht zu einem Taliban-Glaubensbekenntnis.”