In der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaft gibt es nur wenige Beispiele von Kandidaten, die ins Weiße Haus einzogen, obwohl sie ihren Heimatstaat verloren. Foto: Spang

Romney hat nicht Spur einer Chance, seinen Heimatstaat Massachusetts gegen Obama zu gewinnen.

Mitt Romney hat nicht die Spur einer Chance, seinen Heimatstaat Massachusetts gegen Barack Obama zu gewinnen. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitut-Instituts der “Suffolk University” sieht den Präsidenten 25 Prozentpunkte (!) vor dem ehemaligen Gouverneur des Neuenglandstaates.

Das ist nicht nur schwach für Romney, sondern im höchsten Maße peinlich. Ist seine Zeit als Gouverneur des liberalen Bundesstaates doch politisch das größte Gewicht, das er auf die Waagschale werfen kann. Und zeigt es doch, wie wenig die Bürger von Massachusetts sein Wirken hier geschätzt haben. Als Omen für die Präsidentschaftswahlen bedeutet die Umfrage ebenfall nichts Gutes. In der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaft gibt es nur wenige Beispiele von Kandidaten, die ins Weiße Haus einzogen, obwohl sie ihren Heimatstaat verloren.

Die New York Times macht auf drei Ausnahmen aufmerksam. James Polk war wie Romney Gouverneur in einem Bundesstaat, den er später 1844 im Präsidentschaftswahlkampf verlor. Polk zog trotzdem ins Weiße Haus ein.

Zuletzt zeigten John McCain und John Kerry, wie es geht

Gleiches passierte Woodrow Wilson ein paar Jahre später in New Jersey. Aus jüngerer Zeit fällt Richard Nixon ein, der 1968 New York verlor und trotzdem in der Pennsylvania Avenue einzog.

Umgekehrte Beispiele, dass ein Kandidat seinen Heimatstaat gewinnt und anschließend verliert, gibt es reichlich. Zuletzt zeigten John McCain und John Kerry, wie es geht.

Für Historiker gibt es keine feste Regel bezüglich des Heimatstaats. Doch der gesunde Menschenverstand sagt eigentlich, dass es nicht so gut sein kann, dort wo man regiert hat, nicht wieder unterstütz zu werden.

So gesehen ist der 25-Abstand Romneys auf Obama vor allem eines: Demütigend.