Ein beliebter Footballer warf sein Gewicht hinter Santorum, der alles dransetzt, Newt im tiefen Süden überzeugend zu schlagen. Foto: AP

Bei einem offenen Parteitag muss Romney vielleicht einem "Weißen Ritter” Platz machen.

Mitt merkt einfach nicht, wenn es peinlich wird. Etwa in dem Radio-Interview mit einer lokalen Radio-Station in Alabama. “Ich verstehe, dass dies ein wenig wie ein Auswärtsspiel ist”, vertraute er dem Moderator an, der genauso aufhorchte wie die Zuhörer von WAPI. “Ich bin zuversichtlich, dass wir ein paar Delegierte bekommen. Darum geht es letztlich.”

Ein Auswärtsspiel in der kulturellen Wiege der modernen Republikanischen Partei? Damit räumt Romney ungewollt sein zentrales Problem in diesem Wahlkampf ein. Er versucht etwas zu sein, was er nicht ist. Ein Konservativer, der sich mit christlichen Fundamentalisten und Tea-Party-Anhängern die Schultern reibt.

Offener Parteitag

Die rechte Basis kauft ihm das einfach nicht ab. Der moderate Mormone Mitt ist das, was man hierzulande ein “Fake” nennt. Einfach nicht echt.

Wie einst an der Spitze von Bain Capital versucht der steinreiche Privatier aus Massachusetts die feindliche Übernahme der weit nach rechts gerückten Republikaner. Leidenschaftslos teilt er die politische Landkarte der USA in Heim- und in Auswärtsspiele auf. In der Hoffnung am Ende nach Punkten zu gewinnen.

Seine Spinmeister versuchten den Medien nach dem Super-Dienstag einzureden, eigentlich sei schon alles gelaufen. Weder Rick Santorum noch Newt Gingrich könnten auf die magische Zahl 1144 gelangen. Die Delegierten, die ein Kandidat in Tampa benötigt, um gewählt zu werden. Dummerweise stehen die Chancen auch für ihn nicht gut. Tatsächlich deutet einiges auf einen offenen Parteitag hin, bei dem Romney am Ende vielleicht einem “Weißen Ritter” Platz machen muss.

Überzeugt haben diese Rechenkünste nur wenige bisher unentschiedene Schwergewichte der Partei. Die warten lieber ab, wie Romney kommenden Samstag in Kansas und am Dienstag in Alabama und Missisippi abschneidet.

Apropos Auswärtsspiel – davon versteht der Quarterback der San Diego Charters Philip Revers auch etwas. Der beliebte Footballer warf sein Gewicht hinter Santorum, der alles dransetzt, Newt im tiefen Süden überzeugend zu schlagen. Sein Team hofft dann auf jedem Spielfeld Romney schlagen zu können.