Das Titelbild des neuen “New Yorkers” zeigt Barack Obama grinsend vor dem Flachbildschirm.

Das Titelbild des neuen “New Yorkers” zeigt Barack Obama grinsend vor dem Flachbildschirm. In der einen Hand ein Bier, in der anderen ein Football und daneben die Chips-Schüssel hat der Präsident die Zeit seines Lebens. Er geniesst wie sich Newt und Mitt, die im Football-Trikot stecken, einander zurichten. Politischer Super-Bowl im Weißen Haus.

Obama hat allen Grund relaxt zu sein. Erstmals seit Monaten steht er bei einer Mehrheit der Amerikanern wieder hoch in der Gunst. Im Schnitt sind 48,6 Prozent mit seiner Amtsführung zufrieden und 47,4 Prozent unzufrieden.

Je mehr die Amerikaner von den republikanischen Präsidentschaftskandidaten sehen, desto besser gefällt ihnen der Amtsinhaber. Der Präsident schlägt jeden potentiellen Gegner im direkten Vergleich. Hier die Übersicht laut der Synopse von Real Clear Politics, die aus den Umfragen des letzten Monats einen Mittelwert bildet.

Obama 48% – Romney 44 % Obama 51% – Gingrich 40% Obama 50% – Santorum 41% Obama 48% – Paul 42%

Was sich in diesen Zahlen noch nicht widerspiegelt, ist der Trend der letzten Tage. Zum Beispiel in der viel diskutierten Umfrage der Washington Post und ABC’s. Darin führt der Präsident mit neun Punkten gegen Romney und 15 Punkten gegen Gingrich.

Die Zahlen haben sich so gravierend zugunsten des Amtsinhabers verschoben, das der renommierte Analyst Charlie Cook eine “fundamentale Veränderung” ausmacht. Die Aussichten der Republikaner stuft Cook von “verhalten optimistisch” auf “ungewiss” zurück. Mitt, Newt, Rick und Ron haben ganze Arbeit geleistet.

Neben dem Hauen und Stechen bei den Konservativen hilft Obama vor allem die Erholung der Wirtschaft. Mit deutlich verbesserten Arbeitslosenzahlen und Verbrauchervertrauen.

Klar, das er angesichts so viel Glück wie Al Green trällern kann und beim Nationalen Prayer-Breakfast entspannt über sein gemeinsames Gebet mit Reverend Billy Graham resümiert.

Derweilen tappt Spitzenreiter Romney von einem Fettnapf in den nächsten. Und macht sich mit einer fürchterlich schrägen Version von “America the Beautiful” zur Lachnummer. Obamas Wahlkampfteam kommt kaum hinterher, die ganzen Steilvorlagen aufzunehmen, die der ehemalige Gouverneur von Massachusetts ihnen jeden Tag macht. Falls er der Kandidat wird, sind die Archive für den Herbstwahlkampf schon prall gefüllt gegen den ungelenken Wendehals, der sich in den vergangenen zehn Jahren als Privater verdingte.

Romneys Vorteil bleiben die enormen Ressourcen, die er selber und seine Milliardärs-Freunde für ihn via SuperPACs für ihn aufbringen können. Obama wittert die Gefahr und vollzieht eine pragmatische Kehrtwende in Sachen SuperPACs. Er werde nicht einseitig abrüsten und dem Republikaner das Feld unregulierten Spenden überlassen ventiliert sein Team. Der Präsident ermutigt nun auch seine reichen Unterstützer, in die Tasche zu greifen und die Obama-freundlichen SuperPACs zu unterstützen.