Mitt Romney. Foto: Spang

Mitt Romney musste bei seinem Auftritt vor dem Parteitag in Tampa drei Dinge erreichen.

Es war die wichtigste Rede seines Lebens. Mitt Romney musste bei seinem Auftritt vor dem Parteitag in Tampa drei Dinge erreichen. Persönlich greifbarer werden, erklären, warum er ins Weiße Haus will und sagen, was er dort vor hat.

Während er es schaffte, rührend über seine Mutter, seinen Vater und Ehefrau Ann zu sprechen, fand er sonst nicht viele Schnittmengen mit seinen Zuhörern. Diese johlten vor allem dann auf, wenn Romney mit Präsident Obama ins Gericht ging.

Einer seiner stärksten Momente kam als er daran erinnerte, wie der damalige Kandidat Obama versprach, die Erde zu retten. “Ich verspreche dagegen, Ihnen und Ihrer Familie zu helfen.” Punkt Romney.

Dass er für das Präsidentenamt antritt, weil er “eine bessere Zukunft für Amerika will”, reicht kaum aus, eine plausible Antwort auf die Frage zu geben, was ihn letztlich antreibt, ins Weiße Haus zu ziehen.

Romney datiert die guten alten Tage zurück in die 1950er

Der Verdacht bleibt bestehen, dass Romney für seinen Vater etwas gut machen will. Dieser war damals bei den Vorwahlen gegen Richard Nixon gescheitert.

Der Blick in die Zukunft ist auch sonst einer in die Vergangenheit. Romney datiert die guten alten Tage zurück in die 50er Jahre. Ständig will er etwas zurückbringen und wiederherzustellen. Diese Nostalgie setzt Romney den Verdacht aus, eine Kraft des Gestern zu sein.

Vollmundig verspricht der Republikaner die Schaffung von zwölf Millionen Jobs, ein starkes Militär und die Einigung des tief gespaltenen Landes. Amerika müsse militärisch so stark sein, “dass niemand es jemals wagen würde, es herauszufordern.” Romney ließ die Säbel gegen Iran und Syrien rasseln. Und kündigte einen harten Kurs gegen Vladimir Putin an. Obama hält er vor, die Beziehung zu Israel aufs Spiel gesetzt zu haben.

Unterm Strich tat Romney weitgehend das, was er tun musste. Der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, lobt seinen Parteifreund: “Amerika hat hier den wahren Mitt Romney gesehen.” Andere sind weniger enthusiastisch. Als Riesenflop erwies sich der peinliche Stammel-Auftritt des 82-jährigen Clint Eastwoods zur besten Sendezeit.Dessen Ausführungen waren so peinlich, dass man Mitleid mit Team Romney haben musste. Fragt sich, wer das ausgedacht hat.