Ganz offen versucht Team Romney nun für die Wahlen im Herbst die mormonischen Fußtruppen in Marsch zu setzen. Ziel sind die Nachbarstaaten Nevada, New Mexiko und Colorado, wo der Ausgang des Rennens auf Messers Schneide steht. Foto: dapd

Mit Vorwahlen in Utah fällt der Vorhang vor dem Spektakel, mit dem die Republikaner ihren Kandidaten ermittelten.

Das war es. Mit den Vorwahlen in Utah fällt nun endgültig Vorhang vor dem bizarren Spektakel, mit dem die Republikaner über die vergangenen Monate ihren Kandidaten ermittelt haben. Und Wunder, oh Wunder gewinnt der Mormone Mitt Romney im Heimatstaat seiner Kirche so deutlich wie nirgendwo sonst. Soviel zum Thema Neutralität der “Latter-day Saints”.

Zugegebener Maßen gehört auch der demokratische Senatsführer Harry Reid der Mormonen-Kirche an. Dass in aller Regelmäßigkeit Reid allein als einziges Beispiel für die angebliche Unparteilichkeit herhalten muss, spricht Bände.

Glaubensbrüder und -schwestern gewiss ohne Probleme als Wahlhelfer mobilisieren können

Tatsächlich steht die LDS-Kirche fest im republikanischen Lager, wie die konstant hohen Wahlsiege der Konservativen in Utah unübersehbar deutlich machen. Ganz offen versucht Team Romney nun für die Wahlen im Herbst die mormonischen Fußtruppen in Marsch zu setzen. Ziel sind die Nachbarstaaten Nevada, New Mexiko und Colorado, wo der Ausgang des Rennens auf Messers Schneide steht.

Romney erfreut sich in Utah mit 76 Prozent Zustimmung höchster Beliebtheit und wird seine Glaubensbrüder und -schwestern gewiss ohne Probleme als Wahlhelfer mobilisieren können. Ihre zweijährige Missionsarbeit für die Kirche bereitet sie bestens auf den Überzeugungsfeldzug für ihren Helden vor.

Vielleicht wäre dies für Romney ein geeigneter Zeitpunkt, noch einmal über seinen Glauben zu sprechen und der Nation zu versichern, dass er das Amt im Weißen Haus nicht nutzen will, den Einfluss seiner Kirche zu mehren.

Nach einer aktuellen Gallup-Umfrage erklären 18 Prozent der Befragten, dass sie keinen Mormonen ins Weiße Haus wählen würden. Diese Zahl hat sich nicht gegenüber dem Wert von 1967 verändert als Mitts Vater George Romney erfolglos für das Weiße Haus antrat.