Auf dem Southside Festival in Neuhausen ob Eck ist die Stimmung auch am Samstagmittag super. Tegan & Sara und The Hives sorgen bei schönem Wetter für Sommerlaune. Foto: Jennifer Schwörer

Auf dem Southside Festival in Neuhausen ob Eck ist die Stimmung auch am Samstagmittag super. Tegan & Sara und The Hives sorgen bei schönem Wetter für Sommerlaune.  

Tegan & Sara verzaubern am Samstagmittag die Besucher beim Southside Festival mit ihrer Musik. The Hives ließen es auf der Green Stage krachen.

„Alles ist eins, jeder versteht sich gut. Das ist sowas wie ein Ökosystem“. Der 17-jährige Joshi aus Albstadt fühlt sich verbunden mit den zehntausenden Menschen auf dem Southside Festival in Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen). Sie alle verbindet gute Laune, Spass an Campen, Konzerten und Dauerparty - und nicht zuletzt der brummende Schädel. Das „Ökosystem“ erklärt der Schüler so: „Wenn ich zu jemandem hingehe und ein Bier will, gibt er mir ein Bier. Und wenn jemand zu mir kommt und ein Bier will, dann geb ich ihm ein Bier. Ein Geben und Nehmen eben“.

An jeder Warteschlange vor den Duschen, in jedem Zuhörerpulk beim Konzert entstehen neue Fünf-Minuten-Freundschaften. Wer Hilfe braucht, muss meist nicht lange fragen. Und wer gerade beisammen steht, feiert auch zusammen. Sogar Polizei und Sanitäter sprechen insgesamt von einem „friedlichen Miteinander“ bei dem Festival, das diesmal mit 60.000 Besuchern einen neuen Rekord aufstellte. Geboten bekommen sie Auftritte von fast 100 Bands. Die Fans müssen hart im Nehmen sein. Rechts und links von der Landebahn des ehemaligen Militärflughafens liegt das Campingareal, ein Meer aus Zelten und in den Zwischenräumen leere Ravioli- und Bierdosen. Schon von weitem riecht man die Dixi-Klos. Die ganze Nacht hat es leicht geregnet, und nicht alle Zelte haben diese Bewährungsprobe bestanden. Auf den Konzerten regnet es immer wieder auch Bier. Ein Jugendlicher aus Waldshut-Tiengen berichtet von „Assis, die rumpöbeln oder einen mit Essen beschmeißen, das hatte ich gestern, als ich auf dem Klo war“. Manchmal wird aus den Zelten etwas gestohlen, einige Fans müssen nach übermäßigem Trinken und selten auch nach anderem Drogenkonsum behandelt werden.

Auf dem Festivalgelände dröhnt der Bass von vier verschiedenen Bühnen, die Erde vibriert, in der Mitte stürzen sich permanent Menschen von einem 60 Meter hohen Bungee-Kran in die Tiefe. Wenn es dunkel wird, sieht es noch mehr nach Jahrmarkt aus, von allen Seiten blinken die bunten Lichter der Essensstände und Konzertbühnen. Viele der meist 19- bis 25-jährigen Besucher geben sich größte Mühe, aus der Masse herauszustechen. Ein Mann ist im neongrünen Tanga unterwegs, ein anderer mit Einhornmaske. Ganzkörperverkleidung ist beliebt: auf dem Gelände laufen Frösche, Kängurus und Affen herum. „Das ist der Aufreißer Nummer eins“, erklärt der 16-jährige Adrian im Waschbärkostüm.

Auch die Musik ist zum Teil nichts für schwache Nerven, wie schon das Auftaktkonzert der Death Rock-Band Kvelertak am Freitagnachmittag zeigte. Harte Töne spielten auch Queens of the Stone Age und NOFX, elektronische Klänge kam von Paul Kalkbrenner, sanfte Gitarrenmusik von Passenger („Let Her Go“). Am Samstag und Sonntag folgen unter anderem Auftritte von Rammstein, den Arctic Monkeys und Deichkind.

Unser Reporter-Team ist mit dabei beim Southside und versorgt Daheimgebliebene während des gesamten Festivals mit Infos, Bildern und aktuellem Gossip. Am Montag dann folgen Videos vom Festival, Umfragen sowie Interviews mit diversen Bands.
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