Das Solarzellenauto Sion wird es nicht geben. Foto: dpa/Alexander Herold

Das Ringen war vergeblich. Sono Motors ist gescheitert. Was bleibt ist eine Solarzellentechnologie für Busse, Lastwagen oder Kühlfahrzeuge.

Die Rettung des Solarzellenautos Sion in letzter Minute ist gescheitert. Das ehrgeizige Projekt des Münchner Start-ups Sono Motors wird gestoppt, erklärte Mitgründer Laurin Hahn am Freitag am Firmensitz. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, bekannt der gescheiterte Jungunternehmer. Eine Finanzierungslücke von zuletzt noch gut 50 Millionen Euro konnte nicht mehr geschlossen werden. Eine Frist dafür wäre am kommenden Dienstag abgelaufen. Aber es haben sich keine Investoren mehr gefunden. Die Folgen sind drastisch, obwohl das Unternehmen deshalb nicht in Konkurs geht. Von 410 Beschäftigten werden drei Viertel nun gekündigt. Was von der Solarzellen-Technologie übrig bleibt, sind Nachrüstlösungen für Busse oder Lkw.

Zweite Crowdfunding-Runde war erfolglos

Wie prekär die finanzielle Lage des an der US-Technologiebörse Nasdaq gelisteten Unternehmens geworden ist, wurde Ende vorigen Jahres bekannt. Über 100 Millionen Euro würden kurzfristig fehlen, um eine Vorserienproduktion für die für 2024 geplante Serienfertigung zu finanzieren, erklärten Hahn und Mitgründer Jona Christians. Eine neue Crowdfunding-Kampagne im Internet sollte die Rettung bringen, was vor drei Jahren schon einmal geglückt war. Aber diesmal ging es im Vergleich zu damals um die doppelte Summe. Dennoch zeigten sich binnen knapp acht Wochen künftige Kunden bereit, fast die Hälfte der fehlenden Summe in Form von Anzahlungen bereit zu stellen.

Diese Zahlungszusagen werden nun nicht abgerufen, stellt Sono klar. Darüber hinaus würden diejenigen, die schon vor Beginn der jetzigen Kampagne am achten Dezember 2022 Anzahlungen geleistet haben, ihre Gelder zuzüglich eines Bonus von fünf Prozent in Raten zurückbekommen. Insgesamt gut 45 000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion lagen zuletzt vor.

Sono Motors konzentriere sich künftig auf das Geschäft mit Firmenkunden, um denen Solarzellen-Nachrüstlösungen für Wohnmobile, Busse oder Lastwagen zu liefern, um so Sprit sowie Treibhausgase einzusparen. Dafür gebe es bereits 23 Partner wie MAN, Mitsubishi oder den Kühlwagenhersteller Chereau, mit denen auch schon erste Umsätze gemacht werden.