Ein Tag am Meer – spitze. Für alles Weitere hätten wir ein paar Tipps aus der Redaktion. Foto: Adobe Stock/wetzkaz

So wird der Sommer noch besser – die Tipps unserer Redaktion: was wir hören, lesen, trinken und auf keinen Fall entbehren wollen.

Der Sommer ist da und der Urlaub naht hoffentlich ebenfalls schon. Das ist auch bei uns hier in der Redaktion so. Deshalb haben wir ein Kolleginnen und Kollegen gefragt, wie der sommer noch ein bisschen besser wird, als das eh schon der Fall ist.

Wir stellen vor: Simon Koenigsdorff (28) verbringt seine Urlaube meist südlich der Alpen, Eva-Maria Manz (39) fährt endlich mal wieder ans Meer, und zwar nach Griechenland und Simon Rilling (47) muss diesmal leider zu Hause bleiben.

Anja Wasserbäch (44) wird diesen Sommer vor der Hitze flüchten und die schottische Küche testen, Dirk Steininger (61) freut sich auf Kopenhagen, aufs Schwimmen im Meer und aufs Segeln, Anna-Sophie Kächele (25) hält im Sommer ein Gefriertruhenfach für Eis frei und Stefanie Schönfeld (45) fährt dieses Jahr gleich dreimal nach Frankreich. Und hier kommen ihre Tipps:

Die Lektüre für den Urlaub

Simon Koenigsdorff: Ermal Meta, gefeierter italienisch-albanischer Sänger, erzählt in seinem Debütroman „Morgen und für immer“ das Leben eines Pianisten, vom kommunistischen Ostblock einmal quer durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Groß!

Ermal Meta, „Morgen und für immer“ Foto: Verlag

Eva-Maria Manz: Wien (oh ja, immer wieder Wien) im Sommer 1914: Drei junge Menschen, deren Welt zu verfallen droht, begegnen einander in einer einzigen Nacht, an deren Ende ein Krieg ausbricht und Europa sich für immer verändert. „Die Inkommensurablen“ von Raphaela Edelbauer ist ein eleganter Roman mit rasantem Erzähltempo.

„Schwarzbuch Putin“ Foto: Verlag/Piper

Simon Rilling: Schwere Zeiten, schwere Kost: Etwa das „Schwarzbuch Putin“, herausgegeben von Stéphane Courtois und Galia Ackerman, erschienen im Piper-Verlag. Damit auch der letzte Pazifist versteht, was da für ein Verbrecher im Kreml sitzt.

Anja Wasserbäch: Ein Buch für den Sommer am Pool: „Schöne Welt, wo bist du“ von Sally Rooney ist melancholisch, trübe, lakonisch und auch leidenschaftlich. Perfekt für viel zu heiße Tage, an denen man nur lesen und schwimmen kann.

Dirk Steininger: Nach 20 Jahren begegnen sich zwei Studienfreunde wieder: Ökobäuerin Theresa und Journalist Stefan diskutieren unterhaltsam und kontrovers mit E-Mails und Messenger-Nachrichten über Gendern, Klima und Krieg. „Zwischen Welten“ – ein digitaler Briefwechsel als Roman von Simon Urban und Juli Zeh.

„In den Wäldern der Biber“ Foto: Dumont

Anna-Sophie Kächele: Laue Nächte, Zeit für Familie und sich selbst: In den Sommermonaten schwingt immer eine gewisse Melancholie mit, die Franziska Fischer in ihrem Roman „In den Wäldern der Biber“ einfängt. Für alle, die sich von Büchern inspiriert fühlen, in denen die Hauptfigur mal so richtig ihr Leben auf den Kopf stellt.

Stefanie Schönfeld: Nach fünf Jahren Pause ist endlich ein neuer Adamsberg von Fred Vargas erschienen! Im Sommer rieseln die Schauder besonders schön den Rücken runter, wenn unter Dolmen gemordet wird. Bis die deutsche Übersetzung von „Sur la dalle“ erscheint, einfach noch mal die Favoriten der zehnteiligen Reihe lesen.

Die Musik für unterwegs

Simon Koenigsdorff: Nicht radiotauglich, aber der perfekte Soundtrack für ein Sommergewitter: The Ocean aus Berlin malen auf „Holocene“ eine spannungsgeladene Synthie-Atmosphäre, über die wuchtige Metal-Gitarren und hypnotischer Gesang hinwegdonnern.

Eva-Maria Manz: Drei Songs, die in diesem Sommer auf unserer Playlist nicht fehlen dürfen: „Sandstone“ von Dawn Richard und Spencer Zahn, „Burning“ von den Yeah Yeah Yeahs und „Blood and Butter“ von Caroline Polachek.

Simon Rilling: Katzengleich lässt Erwin Bootz seine Finger über die Tasten des Flügels tänzeln, während seine Kollegen von den Comedian Harmonists dem Lenz huldigen. Mein Gott, konnten die singen – ganz ohne Autotune.

Anja Wasserbäch: Acht lange Jahre hat man auf ein neues Album von Blur warten müssen. Und was für eine Überraschung das ist, haben schon die bezaubernden ersten neuen Songs verraten. Jetzt schon der perfekte Soundtrack für eine Südenglandreise, obwohl „The Ballad of Darren“ erst seit gestern erhältlich ist.

Dirk Steininger: Seine Lieder von Herzschmerz, Unsicherheiten und Gefühlschaos begeistern vor allem junge Erwachsene: Mayberg, ein deutscher Singer-Songwriter und Newcomer der Stunde.

Anna-Sophie Kächele: „Eigentlich weiß ich genau, was ich brauche. Ne Pause. Drei Tage am Meer . . .“ Henning May bringt es auf den Punkt. Auch wenn es gerne mehr als drei Tage sein dürfen. Das ganze Album von AnnenMayKantereit hört man am besten auf dem Weg zum Meer, Fenster unten, aus dem Mailprogramm ausgeloggt.

La Caravane Passe Foto: Label

Stefanie Schönfeld: Schnell dem „Nomadic Spirit“ hinterher, wenn die Klänge der Pariser Band La Caravane Passe mit der Sommerbrise herüberwehen. Diese Mischung aus Banjo, Balkan, Hip-Hop und Trompete geht sofort in die Beine.

Das beste Getränk am Pool

Erfrischt und hält wach Foto: Hersteller

Simon Koenigsdorff: Es gilt als das Hipster-Getränk schlechthin – und funktioniert allen Coolness-Vorbehalten zum Trotz aber auch als unschlagbares Sommergetränk: eisgekühlte Club Mate. Das ist nicht nur die bessere Limonade, sondern macht nach einer lauen Sommernacht auch direkt wieder wach.

Eva-Maria Manz: Allen, die klebrig-liebliche Getränke verschmähen, sei der Berlioni ans Herz gelegt. Er besteht aus Gin, trockenem Wermut und Cynar, einem Artischockenbitter. Wie Negroni, nur trockener und bitterer.

Simon Rilling: Blood Orange Mimosa, Cucumber-Ginger-Smash, Aperol Paloma. Was soll der Quatsch? Warum nicht einfach mal ein stinknormales Radler? Gerne das Hochdorfer aus Nagold, damit auch Kapitalismuskritiker und Klimakleber glücklich sind. Von wegen Familienbetrieb und regional und so.

Anja Wasserbäch: Der klassische Aperol Spritz ist mein liebstes, prolliges Getränk: geht immer, schmeckt jedem! Eine abgewandelte, nicht minder angeberische Variante ist der Frozen Aperol Spritz, für den man gefrorene Mangos püriert. Der Rest ist dasselbe. Eben als Smoothie-Version.

Pfefferminze hilft immer Foto: Adobe Stock/Diana Taliun

Dirk Steininger: Bringt bei Sommerhitze den echten Frischekick: Pfefferminztee. Schnell selbst gemacht: Zwei Pfefferminzzweige mit kochendem Wasser übergießen, einige Minuten ziehen lassen – und der Stoffwechsel kommt in Schwung. Je nach Vorliebe mit Honig oder Zitrone verfeinern.

Anna-Sophie Kächele: Ein Schuss Limoncello, herbes Tonicwater, eine Zitronenscheibe und ein paar Blätter (oder Stile) vom balkoneigenen Basilikum. Limoncello Tonic trinkt sich so schnell weg, dass man irgendwann eine Zwischenwasser-Pause einlegen sollte.

Stefanie Schönfeld: Ist Lillet Wild Berry echt schon wieder out? Macht nichts, schmeckt immer noch fantastisch. Für die alkoholfreie Variante Tonic mit Eiswürfeln aus rotem Saft pimpen. Verziert mit gefrorenen Beeren und Minze kommt auch bei den Kids kein Neid auf.

Was diesen Sommer unverzichtbar ist

Simon Koenigsdorff: Was dem Eigenheimbesitzer die Hollywoodschaukel ist, ist dem Stadtbewohner der Hängesessel. Egal ob in der minimalistischen Stoffausführung oder aus luxuriösem Korbgeflecht – darin kann man auch auf dem City-Balkon vorzüglich Füße und Seele baumeln lassen.

Eva-Maria Manz: Ob am Badesee, an den abendlichen Tischen der aufgeheizten Stadt oder in kühlen Laken: Überall ist es schöner mit dem Liebhaber. Daher sollte man unbedingt immer einen dabeihaben.

Simon Rilling: Rollläden: morgens runter, nachts rauf und die Fenster weit aufreißen. Anders wird man der Hitze kaum Herr. Aber nicht vergessen, die Fenster rechtzeitig wieder zu schließen. Sonst war alles für die Katz.

Geht immer: Baseballmütze Foto: imago/Design Pics

Anja Wasserbäch: Alle tragen sie, von den Kardashians bis Justin Bieber: die klassische Baseball Cap wird nun in zig Varianten (von luxuriös bis zum Statement Piece) angeboten. Ganz praktisch, wenn man darauf einen Spruch stehen hat, der für eine Lebenseinstellung stehen kann. „More Champagne“ oder „No work today“ beispielsweise.

Smarte Schwimmbrille Foto: Hersteller

Dirk Steininger: UV-Schutz, bequemer Sitz, Anti-Fog-Beschichtung sind die wichtigsten Eigenschaften einer guten Schwimmbrille. Sportlich cool mit verspiegelten Gläsern. Für Anfänger ist ein größeres Sichtfeld empfehlenswert, für Technikfans die (sehr) teure Variante mit Smart Display, direkt integriert in die Brillenlinse.

Anna-Sophie Kächele: Naheliegend, aber eben wichtig: Sonnencreme. Und zwar immer, auch wenn die Sonne nicht erbarmungslos vom Himmel brennt, und ja – auch im Schatten. Denjenigen, die eher an Ästhetik statt an Hautkrebs denken, soll gesagt sein: Die Haut altert mit Sonnencreme auch langsamer.

Stefanie Schönfeld: Accessoires müssen sich nicht immer in den Vordergrund spielen. Wer einen kompletten Urlaub lang den Rädern in der Meeresluft beim Rosten zugeschaut hat, inklusive gerissener Kette und Kettenschmiere überall, möchte nie mehr auf stille Helfer im Hintergrund verzichten. Danke, WD-40!