Soko-Dreharbeiten im Juli bei Kern in Kernen mit Schauspielerin Amina Merai als neue Polizeipraktikantin. Foto: Patricia Sigerist

Zwischen den Drehorten Fellbach und Kernen kommt der TV-Reihe die Schauspielerin Yve Burbach abhanden. Die Fangemeinde ist schockiert über ihr herbeigeschriebenes Ableben.

Rommelshausen - Ausgerechnet Rommelshausen. Ausgerechnet hier spielt der erste Fall nach dem tragischen Unfalltod der sympathischen Kriminalkommissarin Selma Kirsch. Vor zwei Wochen noch war sie in der Folge „Das Geld anderer Leute“ zu sehen, das die Bavaria zum Teil in Fellbach gedreht hatte: Zwei Tage hatte die Crew im Frühsommer den Holzbaubetrieb Probst am Fuße des Kappelbergs in Beschlag genommen – wobei die Drehbuchautoren aus unerfindlichen Gründen den Schauplatz als „eine Schreinerei bei Backnang“ bezeichneten. Yve Burbach als Selma Kirsch befreite gemeinsam mit ihrem Kollegen Jo Stoll (Frauenschwarm Peter Ketnath) in „Fellbach“ eine Geisel aus den Fängen einer Seniorin.

Nach Dienstschluss starb sie auf der Fahrt im Taxi zu ihrem neuen Schwarm den Unfalltod

Doch schon eine Woche später, am vergangenen Donnerstag, mussten die Millionen Fans vor den Bildschirmen jenen unfassbaren Schlag verkraften: Nach Dienstschluss starb sie auf der Fahrt im Taxi zu ihrem neuen Schwarm den Unfalltod – über den die Bavaria zuvor kein Sterbenswörtchen rausgelassen hatte. Kaum waren die Entsetzensschreie und Trauertränen der anderen Soko-Mitglieder über den Bildschirm geflimmert, hagelte es wüste Kommentare über das „unwürdige Ende“ für Selma und den „neuen Trend in den ZDF-Serien“, die Darstellerinnen „grundsätzlich sterben zu lassen“ – da hätte man sie doch humaner aus der Serie schreiben können. Somit absolvierte die 44-jährige Yve Burbach, seit Juli 2013 in mehr als 140 Soko-Folgen dabei ihren vorletzten Auftritt also in Fellbach – auf dem Wikipedia zur Serie wird sie denn auch bereits als „Ehemalige“ geführt und mit einem † versehen.

Schauspielerin Amina Merai, wirkte erstmals als neue Polizeipraktikantin Sara Chérif in der Soko Stuttgart mit

Doch warum? Hatte sie Krach mit Produzenten, Regisseuren oder Schauspielkollegen? Nein, antwortet jedenfalls Pressesprecher Hansgert Eschweiler: „Yve Burbach verlässt die Soko Stuttgart in bestem Einvernehmen. Sie möchte sich künftig wieder stärker anderen Projekten zuwenden.“ Spannend wird nun zu sehen sein, wie das Ermittlerteam auf Selmas Tod reagiert. Und, Überraschung: Der Schauplatz hierfür liegt erneut direkt vor der Haustür, denn die Folge „Der Pechvogel“ wurde Mitte Juli in Kernen gedreht – in der Kellerei Wilhelm Kern am westlichen Ortsrand von Rommelshausen. Dort ist der Chef des Getränkeservices „Gegendendurst.de“ (ein echt lässiger Einfall des Drehbuchautors Stephan Wuschansky) in seinem Elektro-Lieferwagen erstochen aufgefunden worden. Kommissar Stoll hatte seinerzeit in Rommelshausen übrigens schon eine neue Partnerin im Schlepptau: Schauspielerin Amina Merai, kurz zuvor aus Berlin zum Staatstheater Stuttgart gewechselt, wirkte erstmals als neue Polizeipraktikantin Sara Chérif in der Soko Stuttgart mit.

Letztes Gastspiel in Fellbach, Neuanfang in Rommelshausen – fast wie im richtigen Leben. Die Soko-Folge „Der Pechvogel“ läuft an diesem Donnerstag, 19. Dezember, um 18 Uhr im ZDF.