Sinéad O’Connor 2015 beim Montreux Jazz Festival in der Schweiz. Foto: IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Loona/Abaca

Sinéad O’Connor bleibt mit ihrem Hit „Nothing Compares 2U“ einer ganzen Generation in Erinnerung. Sieben Gründe, warum die Sängerin außerdem noch unvergesslich ist.

Unvergessen bleibt das Video, in dem sie „Nothing Compares 2U“ singt. Mit kahl rasiertem Kopf, in schwarzem Rollkragenpullover, vor einem schmucklosen Hintergrund. Und dann kullert eine Träne über ihre Wange. Ein Bild, das viele automatisch mit der irischen Sängerin in Verbindung bringen.

Die Musikerin nahm nie ein Blatt vor den Mund und war kontrovers. Im Jahr 1989 erklärte sie beispielsweise, sie würde die IRA unterstützen, eine Bekanntmachung, die Entsetzen auslöste. Ein Jahr später ruderte Sinéad O’Connor zurück. Selbst hatte sie sich als einen Punk gesehen und nicht als die hübsche Sängerin, die in die Pop-Welt passen sollte. Mit ihrem Privatleben und ihren Statements sorgte sie immer wieder für Schlagzeilen.

1. Grammy-Boykott

Die Grammys gelten als ein Ritterschlag in der Musikbranche. Bereits 1987 erhielt Sinéad O’Connor eine Nominierung für ihr Album „The Lion and the Cobra“.

Im Jahr 1989 ist O’ Foto: imago stock&people/imago stock&people

Doch O’Connor kritisierte, dass nur kommerziell erfolgreiche Musikerinnen und Musiker als Gewinner in Betracht gezogen würden. 1991 teilte O’Connor mit, sie würde die Verleihung daher boykotieren.

2. Papst-Bild zerrissen

In der US-amerikanischen Talkshow Saturday Night Live zerreißt die Sängerin 1992 vor laufenden Kameras ein Bild des damaligen Papstes Johannes Paul II. Ein Protest gegen den Missbrauch in der Katholischen Kirche und dessen Vertuschung.

In der Saturday Night Live Show zerreißt Sinéad O’Connor aus Protest ein Foto von Johannes Paul II. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Beata Zawrzel

Ihre Aktion hatte zunächst negative Folgen für ihre Karriere, zahlreiche Prominente aus dem Showgeschäft äußerten sich damals abwertend über ihr Vorgehen. O’Connor veröffentlichete dennoch erfolgreich zehn Studioalben.

3. Lässt sich angeblich zur Priesterin weihen

1999 lässt sie sich angeblich von der Kirche „Tridentine“zur Priesterin weihen. „Tridentine“ ist eine von der Katholischen Kirche nicht anerkannte Splittergruppe.

Sinéad O’Connor bei einem Auftritt in Den Haag. Foto: imago stock&people/imago stock&people

Sinéad O’Connors Name lautete daraufhin: Mutter Bernadette Maria. Und sie tritt öffentlich immer wieder im Priestergewand auf.

4. Nimmt die Partnersuche in die Hand

2011 sucht Sinéad O’Connor einen Partner. Auf ihrer eigenen Homepage startet sie einen Aufruf, nachdem ein Datingportal sie verbannt hatte. Und sie hat auch ganz besondere Vorgaben: Männer, die einen Haartrockner oder Haargel benutzen, fliegen von vorn herein raus. Die Namen Nigel oder Brian sind ebenfalls ein Ausschlusskriterium.

Die Ehe mit Barry Herridge hält nur 16 Tage. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Erik Kabik Photography/ MediaPunch

Schließlich heiratet sie am 8. Dezember 2011 Barry Herridge in Las Vegas. Die Ehe hält nur 16 Tage.

5. Unerwünschte Ratschläge

Miley Cyrus vs. Sinéad O’Connor. Zwischen den beiden Showbusiness-Größen kommt es 2013 zum offenen Schlagabtausch. Miley Cyrus gab in einem „Rolling Stone“-Interview zu, Sinéad O’Connor sei ihr Vorbild und bezog sich dabei auf ein freizügigen Musikvideo von sich selbst.

Im Bild: Miley Cyrus. Sie hatte Sinéad O’Connor als Vorbild bezeichnet. /imago stock&people

Ihre 27 Jahre ältere Kollegin gab ihr in einem offenen Brief den Ratschlag, dass es nicht „cool“ sei, in Videoclips nackt an Vorschlaghammern zu lecken, wie Miley Cyrus es getan hatte. Miley fand den Ratschlag wohl nicht hilfreich und antwortete per Twitter. Es folgten noch zwei weitere offene Briefe von Sinéad O’Connor.

6. Sie konvertiert zum Islam

Sinéad O’Connor konvertiert im Jahr 2018 zum Islam. Ihren Namen ändert sie in Shuhada Sadaquat und trägt von nun an einen Hijab.

Ein Auftritt aus dem Jahr 2020: O’Connor in San Francisco. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Chris Tuite

Auf den Namen Sinéad O’Connor hört sie trotzden weiterhin und tritt auch weiterhin als Sinéad O’Connor auf.

7. Streit mit Prince eskaliert

In der TV-Sendung „Good Morning Britain“ spricht O’Connor 2019 darüber, dass sie und Prince sich geschlagen hätten. Prince war zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre tot. Als der Moderator überrascht „Wirklich?“ nachfragt, korrigiert O’Connor sich. Prince hätte sie schlagen wollen, sie hätte sich zu verteidigen versucht.

Sinéad O’Connors berühmtester Hit stammte aus seiner Feder: Prince. Foto: www.imago-images.de/Ross Marino Archive / MediaPunch via www.imago-images.de

Die Co-Moderatorin fragt nach, ob das ein Scherz sei. Sinéad O’Connor verneint und erklärt, Prince sei nicht zufrieden gewesen, dass sie den Song „Nothing Compares 2U“, der aus seiner Feder stammt, alleine aufgenommen hatte und nicht sein Protege gewesen sei. Die beiden wären sich nach diesem Vorfall nie wieder begegnet.

Am 26. Juli 2023 teilte die Familie der irischen Sängerin mit, dass Sinéad O’Connor gestorben ist. Sie wurde 56 Jahre alt.