Auch zu Silvester 2017 werden in Stuttgart wieder verstärkt Polizisten im Einsatz sein (Symbolbild). Foto: dpa

In Stuttgart wird die Polizei in der Neujahrsnacht am Schlossplatz und am Hauptbahnhof vermehrt Präsenz zeigen, geböllert werden darf in der Feinstaub-Hochburg. In anderen Südwest-Städten herrscht in den historischen Stadtkernen allerdings Feuerwerk-Verbot.

Stuttgart - Verbrennungen, abgerissene Körperteile oder ein Knalltrauma - die Polizei im Südwesten mahnt angesichts solcher Gefahren zum sorgsamen Umgang mit Feuerwerk. „Jedes Jahr erleiden unzählige Menschen an Silvester schwere, zum Teil schwerste Verletzungen bis hin zum Tod, weil sie illegale, selbstgebastelte Böller zünden oder einfachste Sicherheitsmaßnahmen nicht beachten“, sagte Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, in Stuttgart. Die Polizei gibt mit einem Informationsblatt in mehreren Sprachen Tipps zum sicheren Abbrennen von Knallern. Besonders vorm Kauf von ausländischen Böllern wird darin gewarnt. Sie seien unter Umständen nicht geprüft und zugelassen.

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In der Neujahrsnacht sichern zudem viele Einsatzkräfte die Innenstädte. In Stuttgart sei man für mehr Sicherheit verstärkt auf dem Schlossplatz und rund um den Hauptbahnhof präsent, teilte die Polizei mit. Auch Beamte in Zivil werden im Einsatz sein sowie Polizisten, die Sprachen wie Arabisch, Türkisch, Italienisch und Englisch sprechen. Auf dem Schlossplatz sind zwei mobile Wachen in Zelten geplant, zudem setzen die Einsatzkräfte auf Videoüberwachung, um das Geschehen im Blick zu haben. „Die Bevölkerung wird an den Brennpunkten deutlich mehr Polizei sehen als das sonst üblich ist“, sagte der Inspekteur der baden-württembergischen Polizei, Detlef Werner, im Radioprogramm „SWR Aktuell“.

Auch in Karlsruhe ist die Polizei mit mehr Beamten als sonst unterwegs

Auch in Karlsruhe wird die Polizei mit mehr Beamten als sonst unterwegs sein, wie ein Sprecher sagte. In Ulm geht die Stadt davon aus, dass man friedlich ins neue Jahr starten kann. „Nach derzeitiger Lageeinschätzung der Polizei gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass ein spezielles Sicherheitskonzept notwendig ist“, sagte eine Sprecherin. Die Polizei sei in einem dem Anlass entsprechend normalen Umfang präsent und beobachte das Geschehen.

Ruhiger dürfte es beispielsweise in Villingen-Schwenningen, Rottweil, Tübingen, Konstanz und Esslingen zugehen: Dort ist in den historischen Stadtkernen privates Feuerwerk aus Gründen des Brandschutzes verboten.

In der Feinstaub-Hochburg Stuttgart darf indes geknallt werden: Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hatte im Laufe des Jahres versucht, im Kampf gegen Feinstaub ein Verbot von privatem Feuerwerk zu erwirken, war aber an rechtlichen Grenzen gescheitert. So bleibe ihm zum Böllern nur ein Appell, sagte Kuhn: „Wer der Luft was Gutes tun will, der macht es eben nicht.“ An der Grabkapelle und in der Umgebung von Schloss Solitude ist Feuerwerk ohnehin verboten.

Eines steht aber fest: In der Silvesternacht fällt jede Menge Müll an. Der für den Verbraucherschutz und den Ländlichen Raum zuständige Minister Peter Hauk (CDU) ruft Feiernde auf, die Hinterlassenschaften selbst zu entsorgen. „Zu einem verantwortungsvollen Miteinander gehört es jedoch, seinen Müll aus der Silvesternacht ordnungsgemäß zu beseitigen und nicht auf Wegen, Wiesen und Feldern liegen zu lassen.“