Ein Sorgenkind der Stadt: der Esslinger Bahnhof und sein Vorplatz. Foto: S/MG / Dietrich

Die Situation am Esslinger Bahnhof benachteiligt vor allem eine Gruppe – die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs, meint unser Autor Martin Mezger. Er fordert ein entschiedeneres Vorgehen von Stadt und Polizei.

174 Straftaten in einem Jahr am und im Esslinger Bahnhof, Tendenz rückläufig: Muss man das im großstädtischen Ballungsgebiet als Normalität und erfreuliche Entwicklung hinnehmen? Natürlich nicht. Jährlich 174 Straftaten zum Beispiel in der Esslinger Stadtbücherei hätten einen kollektiven Aufschrei zur Folge. Niemand würde akutesten Handlungsbedarf bestreiten, alle sofortiges Handeln fordern. Hingegen herrscht bei Bahnhöfen eine merkwürdige Duldsamkeit gegenüber Kriminalität und Belästigung; ausgerechnet bei den Funktionsorten öffentlicher Mobilität, die in Zeiten der Klimakatastrophe stetig an Bedeutung gewinnen und zunehmend Akzeptanz brauchen.