Foto: Torsten Ströbele

Eltern der Wolfbuschschule in Weilimdorf haben lange um einen sicheren Schulweg für ihre Kinder gekämpft. Nun gibt es eine Lösung, für die sie selbst angepackt haben.

Weilimdorf - Für viele der rund 600 Mädchen und Buben an der Wolfbuschschule war das letzte Stückchen Weg bis zur Grund- und Werkrealschule eine Gefahrenquelle. Von der Köstlinstraße her kommend, fehlte auf den letzten Metern der Gehweg. Die Kinder mussten deshalb auf die Straße beziehungsweise die Stellflächen ausweichen und somit zwischen den ein- und ausparkenden sowie rangierenden Autos teilweise einen wahren Spießrutenlauf bis zur Schule absolvieren.

„Wir sind froh, dass bislang noch nichts passiert ist, aber das ist eigentlich nur eine Frage der Zeit“, sagt Siegfried Siewert. Der Rektor der Wolfbuschschule hat selbst schon einige Male mitansehen müssen, wie es beinahe zu Unfällen gekommen wäre. An der Situation vor Ort muss sich etwas ändern, da waren sich Schulleitung, Elternbeiräte und die Mitglieder der Bürgerinitiative Schulweg Wolfbusch einig.

Die Bezirksbeiräte unterstützen die Initiative

Schon in der Januar-Sitzung des Bezirksbeirats trug deshalb Andreas Haid von der Bürgerinitiative und selbst Familienvater das Anliegen vieler Eltern vor, die sich um das Wohlergehen ihrer Kinder sorgen. Um die Situation zu entschärfen, hatten Mitglieder der Bürgerinitiative vorgeschlagen, zwischen den Parkplätzen direkt an der Verlängerung der Köstlinstraße und dem angrenzen Gebüsch einen Gehweg anzulegen.

Die Bezirksbeiräte unterstützen einstimmig die Idee der Initiative und ließen ihren Beschluss der Stadtverwaltung zukommen. „Daraufhin gab es eine Begehung mit Vertretern des Tiefbauamtes, die uns eigentlich eine Absage für unser Vorhaben erteilt haben, weil im Budget keine Mittel für diesen Gehweg vorhanden waren“, sagt Nicole Gloss, eine Elternbeirätin an der Wolfbuschschule und Mitglied der Bürgerinitiative.

Mittlerweile wurde doch noch ein Weg gefunden, wie die Mädchen und Buben sicher an den Autos vorbei zu ihrer Schule geführt werden können. Aus dem Gehweg ist zwar ein Pfad aus Mulch geworden, aber der Zweck scheint die Mittel zu heiligen. Am Donnerstag trafen sich nun Eltern und Kinder der Wolfbuschschule, um den Mulch auf dem Weg zu verteilen. Mitarbeiter der Stadt hatten im Vorfeld, schon das Gebüsch zurückgeschnitten und den bestehenden Trampelpfad für die engagierten Mütter und Väter aufbereitet.

Auch der Poller sei sehr wichtig

Doch das soll noch nicht alles gewesen sein, was für die Sicherheit der Kinder getan wird. Die stellvertretende Bezirksvorsteherin von Weilimdorf, Erika Rosenitsch, konnte dem Rektor Siewert am Donnerstag berichten, dass das Schulverwaltungsamt zugestimmt hätte, nach dem Parkplatz zur Gaststätte Trompetle – also kurz vor der Wendefläche, die direkt am Schulgelände endet – einen Poller installieren lassen zu wollen.

Nachgefragt bei Wolfram Bott vom Tiefbauamt weiß der zwar noch nichts von einem diesbezüglichen Auftrag. Sobald er aber einen erhalte, dürfte es noch zwei bis drei Wochen dauern, bis der städtische Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) zur Tat schreiten könne.

Doch auch dieser Poller sei eminent wichtig, sagt Siegfried Siewert. Der Rektor der Wolfbuschschule versucht seit Jahren die Eltern der rund 600 Grund- und Werkrealschüler davon zu überzeugen, dass sie ihre Kinder mit dem Auto nicht direkt bis vor das Schultor fahren sollen. „Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“, sagt er. „Die Gardinenpredigten helfen immer nur kurz.“ Wenige Wochen später sei die Situation leider immer wieder dieselbe. Und diese Situation berge einfach zu viele Gefahrenquellen, um sie weiter hinnehmen zu können, erklärt er.