Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich auf X an die Angehörigen der tot geborgenen Hamas-Geiseln gewandt. (Archivbild) Foto: dpa/Britta Pedersen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock meldet sich am Donnerstag auf X zu Wort, um den Familien der tot geborgenen Hamas-Geiseln ihr Beileid auszusprechen – und gibt sich dabei kämpferisch.

Nach der Bergung des Leichnams der von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Deutsch-Israelin Shani Louk und von zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den Familien der Opfer ihr Beileid ausgesprochen.

 

„Die drei in Gaza geborgenen Leichname der Geiseln geben den Familien traurige Gewissheit. Ihnen und ihren Lieben, die nun Abschied nehmen können, gilt mein herzliches Beileid“, erklärte Baerbock am Freitag im Onlinedienst X. 

Baerbock verspricht Fortsetzung der diplomatischen Bemühungen

Es handele sich um „drei Menschen, die das Leben feierten und durch den Terror der Hamas in den Tod gerissen wurden“, schrieb die Außenministerin. „Es sind drei von über 1200 Menschen, die am 7. Oktober dem menschenverachtenden Hass der Hamas zum Opfer gefallen sind“. Baerbock ergänzte, die Bundesregierung werde in ihren „diplomatischen Bemühungen nicht nachlassen, bis alle Geiseln endlich frei sind“.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die  Leichname Louks und zweier weiterer Geiseln geborgen. „Vergangene Nacht haben die israelischen Truppen die Leichen unserer Geiseln Shani Louk, Amit Buskila und Itzhak Gelerenter geborgen“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag im israelischen Fernsehen. Die drei seien „bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen“, bei ihrer Flucht von dem Nova-Musikfestival „brutal ermordet“ und ihre Leichen in den Gazastreifen gebracht worden, sagte Hagari. 

Mutter erkennt Shani Louk in Video

Seinen Angaben zufolge konnten die Leichen „bei einer gemeinsamen Operation der Armee und des Geheimdienstes“ nach Israel zurückgeholt werden. Grundlage seien Informationen gewesen, die „bei Verhören von im Gazastreifen festgenommenen Terroristen“ gewonnen wurden. Die drei Leichen seien vom nationalen gerichtsmedizinischen Institut identifiziert worden.

Shani Louk hatte an dem Rave-Festival in der Negev-Wüste im Süden Israels teilgenommen, das von der Hamas überfallen wurde. Ihre Mutter Ricarda Louk erkannte ihre Tochter auf einem in Online-Netzwerken kursierenden Video, auf dem die 22-Jährige auf einem Pick-Up liegend offenbar zwischen mehreren Hamas-Männern zu sehen war, scheinbar bewusstlos, mit dem Gesicht zum Boden, die Beine verdreht.