Die SG kam immer wieder nach Tempogegenstößen, wie hier durch Natascha Weber, zum Torerfolg. Foto: avanti

Das Zweitliga-Schlusslicht SG Schozach-Bottwartal verkauft sich beim 29:33 (13:15) gegen den Aufstiegskandidaten FrischAuf Göppingen teuer.

Betrachtet man die Möglichkeiten des Gegners und des eigenen Kaders war es wohl das Maximum, das die SG Schozach-Bottwartal am Samstagabend in voll besetzter Halle gegen Göppingen herausgeholt hat. Zwar waren das beim 29:33 keine Punkte. Dafür zeigte die SG eine ordentliche Leistung, mit der sie die komplette erste Halbzeit gut mithielt und es in der zweiten zumindest erfolgreich verhinderte, abgeschossen zu werden. „Ich bin zufrieden. Mehr war heute nicht drin“, sagt auch Trainer Jürgen Krause.

Göppingen war der erwartet starke Gegner mit großgewachsenem Abwehrblock sowie antrittsstarkem und wurfgewaltigem Rückraum. Die SG fand mit Tempogegenstößen ein gutes Mittel, um zu Toren zu kommen. Und auch wenn der Gegner postiert war, gelang es dem Schlusslicht immer wieder, für Überraschungsmomente zu sorgen. Etwa als die gut aufgelegte Natascha Weber im Rückraum einen Wurf antäuschte, um im letzten Moment doch auf Elena Fabritz am Kreis durchzustecken. Die donnerte den Ball aus der Drehung zum 13:13 in den Winkel.

In der ersten Hälfte gleicht die SG immer wieder aus

Dieser Treffer in der 28. Minute war zugleich der letzte, der für die SG zu einem Ausgleich führte. Quasi die komplette erste Halbzeit war Göppingen stets mit einem Treffer in Führung gegangen, welche die SG dann wiederum wettmachte. Und vergab das Heimteam mal beim ersten Versuch den Ausgleich, unterliefen FrischAuf Göppingen im Gegenzug immer wieder leichte Fehler. Auch Rena Keller im SG-Tor parierte mehrfach. So zeigte die SG ansprechenden und erfolgreichen Handball. Beim 11:11 gelang Elena Fabritz gar ein Kempa-Tor.

Eine eigene Führung gelang dem Team aus dem Bottwartal jedoch nie. Und gegen die Angriffe der Gäste, wenn sie sauber ausgespielt waren, war auch kaum ein Kraut gewachsen. Mit 15:13 für Göppingen wechselten die Mannschaften die Seiten.

Nach dem Wiederanpfiff dauerte es nur wenige Minuten, da drohte trotz der knappen ersten Hälfte bereits die Vorentscheidung. In Minute 36 erhöhte mit Selina Kalmbach per Gegenstoß schon auf 19:14 für Göppingen – und damit eine bei der SG altbekannte Spielerin. Die Abstätterin durchlief einst die SG-Jugend, hatte dann nach ihrem Wechsel bei den Aktiven nach Neckarsulm zwei Jahre ein Zweitspielrecht. Nun also nach all den Jahren ihre Rückkehr in die Beilsteiner Halle. „Ich verbinde hier mit dem Verein und der Halle viele schöne Momente. Es war heute ein besonders und emotionales Spiel für mich“, sagt die 24-Jährige. Ihre Familie und viele Freunde waren gekommen. Auf dem Spielfeld war die alte Verbundenheit zur SG aber vergessen, Kalmbachs Freude über die zwei Punkte war groß. Kein Wunder, ist das klare Ziel für FrischAuf doch der Aufstieg. „Es sind noch einige Spiele und jeder Punkt ist wichtig. Schön, dass es heute zwei geworden sind“, so Kalmbach, die von einem schwierigen Spiel spricht, da ihr Team in kein Tempospiel gefunden habe. „Am Ende hätte es souveräner von uns sein können.“

Beim 27:20 für Göppingen in der 46. Minute schien es das zu werden. Doch die SG steckte in der fast aussichtslosen Lage nicht auf und verkürzte auf den Vier-Tore-Rückstand. Bitter war allerdings eine Erkenntnis nach dem Abpfiff: Weil Konkurrent Kurpfalz Bären gewann, vergrößerte sich der Rückstand aufs rettende Ufer auf fünf Zähler. SG Schozach-Bottwartal: Keller, Brausch – Däuble (3), Hees (1), Weber (5/1), Klenk (3/2), Bauer (5), Räuchle, Fabritz (9), Loehnig (3), Siebert.