Der orangerote Goldnabeling Foto: pr

Die Fachwelt ist begeistert: Der Orangerote Goldnabeling ist wieder entdeckt worden. Und zwar durch Lothar Krieglsteiner aus Schwäbisch Gmünd – der freiberufliche Biologe wurde an einem Wegrand in einer Kleingartenanlage in Bad Cannstatt fündig.

Stuttgart - Wer kein Pilzforscher ist, den mag die Nachricht zunächst kalt lassen. Aber in der Fachwelt gilt dies als Sensation: Der Orangerote Goldnabeling ist wieder entdeckt worden. In den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es immer wieder Funde in städtischen Parks. Schon damals war es eine Rarität. Denn anderswo in Deutschland kannte niemand diese Pilzart. Und so kam unter Pilzfreunden die Bezeichnung „Der Stuttgarter Pilz“ auf.

Die an Holzresten wachsende Art ist meistens während des Winters zu finden und aufgrund ihrer leuchtend orangeroten Färbung vom Kenner leicht zu entdecken, obwohl der Pilz kaum über zwei Zentimeter groß wird. In Stuttgart datieren die letzten Funde um 1990.

Lothar Krieglsteiner hat ihn entdeckt

Mit wissenschaftlichem Namen heißt die Art übrigens Haasiella venustissima – zu Ehren benannt nach dem 2003 verstorbenen Stuttgarter Pilze-Urgestein Dr. Hans Haas, der die Art als Erster in Stuttgart entdeckt hatte. Venustissima heißt „die Schönste, Attraktivste, Lieblichste, Reizendste“.

Entdeckt hat den Pilz Dr. Lothar Krieglsteiner aus Schwäbisch Gmünd im Januar an einem Wegrand in einer Kleingartenanlage in Bad Cannstatt. „Ich nehme an, dass der Pilz bei gezielter Suche noch an weiteren Stellen in und um Stuttgart entdeckt werden könnten“, sagt der Finder. Krieglsteiner ist freiberuflicher Biologe und leitet die Pilzschule Schwäbischer Wald. Dort können Interessierte die Kunst der Pilzbestimmung lernen.

Mehr Informationen zu dem seltenen Pilz Orangeroter Goldnabeling findet man auf Krieglsteiners Website www.pilzkunde.de.