Die Story scheint filmreif: Über den Millionär Robert Durst wird eine Dokumentation gedreht. Er geht mit eingeschaltetem Mikrofon zur Toilette und soll gesagt haben: "Was zur Hölle habe ich getan? Na klar - ich habe sie alle umgebracht.“

Los Angeles - Nach einem jahrzehntelangem Justizkrimi um drei Tote droht einem New Yorker Millionär nun die Todesstrafe. Der 71 Jahre alte Robert Durst wurde am Montag (Ortszeit) in Los Angeles wegen Mordes an einer Freundin angeklagt. Sie war Heiligabend 2000 tot in ihrer Wohnung bei Los Angeles aufgefunden worden. Durst soll sich versehentlich selbst verraten haben, als er auf einer Toilette ein Selbstgespräch führte.

Durst ist seit Jahrzehnten umstritten, weil drei Menschen aus seiner nächsten Umgebung wohl gewaltsam starben. Jetzt drehte der Sender HBO eine Dokumentation über den Mann und interviewte ihn auch. Anschließend ging Durst zur Toilette - noch mit dem eingeschalteten Mikrofon an seiner Kleidung. Dabei soll er zu sich selbst gesagt haben: „Nun ist es soweit. Sie haben Dich. Was für ein Desaster. Was zur Hölle habe ich getan? Na klar - ich habe sie alle umgebracht.“

Frau, Freundin und Nachbar getötet?

Insgesamt mit drei Todesfällen wird er in Verbindung gebracht: Anfang 1982 verschwand Dursts Frau Kathie spurlos. 18 Jahre später wurde seine Freundin in ihrer Wohnung in Benedict Canyon bei Los Angeles mit einem einzelnen Schuss getötet. Knapp zwei Jahre später, im Oktober 2001, wurden Leichenteile von Dursts Nachbarn gefunden. Durst kam 2003 vor Gericht, verteidigte sich aber mit Notwehr. Er wurde vom Mordvorwurf freigesprochen.

Nun wurde der 71-Jährige am Wochenende in New Orleans festgenommen und sollte nach Kalifornien ausgeliefert werden. Mit der Mordanklage, nur für den Fall von Dezember 2000, droht ihm die Todesstrafe. Die wird in Kalifornien allerdings nur selten vollstreckt, wahrscheinlicher ist eine lange Haftstrafe. Sein Mandant werde vor Gericht erneut seine Unschuld beteuern, kündigte Dursts Anwalt Dick DeGuerin sofort nach der Festnahme an.