Zoll-Einsatzkräfte betreten eine Baustelle. Foto: dpa/Daniel Vogl

Männer aus Albanien und Weißrussland arbeiten illegal auf einer Baustelle des Berufschulzentrums. Der Zoll ermittelt jetzt gegen sie und sucht nach ihren Arbeitgebern.

Stuttgarter Zollbeamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit haben Anfang der Woche die Beschäftigungsverhältnisse mehrerer Arbeiter auf der Baustelle des Berufsschulzentrums überprüft. „Wir überprüfen regelmäßig, insbesondere den Bausektor“, sagt der Pressesprecher Thomas Seemann vom Hauptzollamt Stuttgart. Die Zöllner trafen zunächst im bestehenden Teil des Gebäudekomplexes einen Mann an, der an der Feuermeldeanlage beschäftigt war. Der Mann aus Albanien konnte lediglich einen slowenischen Kurzaufenthaltstitel, also eine Berechtigung für eine Einreise und einen Aufenthalt in Slowenien vorweisen, der aber nicht zur Aufnahme einer Beschäftigung berechtigte. Auf der Baustelle kontrollierten die Beamten dann sechs weitere Personen aus Weißrussland, die für eine Firma als Elektriker beziehungsweise als Fahrer tätig waren. Die Männer im Alter von 28 bis 61 Jahren verfügten nur über polnische Visa, die ihnen ausschließlich die Arbeitsaufnahme in Polen erlaubte.

Arbeiter mussten Arbeiten umgehend einstellen

Gegen alle Personen wurde deshalb vor Ort ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts und der illegalen Einreise eingeleitet. Die Männer mussten die Arbeiten umgehend einstellen. Denn Nicht-EU-Ausländer müssen für die Aufnahme einer Beschäftigung über Visa verfügen, welche eine Erwerbstätigkeit in der Bundesrepublik Deutschland gestatten. Vorhandene Aufenthaltstitel, die für die Aufnahme einer Berufstätigkeit in anderen EU-Staaten ausgestellt wurden, berechtigen nicht zur Entsendung der Arbeitnehmer nach Deutschland. „Wir werden jetzt mit der zuständigen Ausländerbehörde in Kontakt treten. Die Männer werden Deutschland zeitnah verlassen müssen“, so Thomas Seemann. Es gehe in einem solchen Fall darum zu verhindern, dass die entsprechenden Leute gleich wieder zurückkommen und dann auf einer anderen Baustelle arbeiten.

Zoll tritt mit der zuständigen Ausländerbehörde in Kontakt

Das Hauptzollamt ermittelt zudem gegen die Arbeitgeber der Männer. Die Zöllner müssen jetzt herausfinden, wer hinter der illegalen Beschäftigung steht. Sie müssen möglicherweise auch nach einem Subunternehmer suchen. Die Strafe für die illegal Arbeitenden fiele auf jeden Fall sehr viel geringer aus als für die, die sie illegal beschäftigten, oder für die Schlepper, sagt Thomas Seemann.