Vor einer Abtreibung ist in aller Regel ein Beratungsgespräch Pflicht. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Westend61/IMAGO/Sergei Anischenko

Im ersten Viertel des Jahres ist die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent gestiegen.

In den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres sind in Deutschland etwa 27.600 Abtreibungen gemeldet worden. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, stieg damit die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche gegenüber dem ersten Quartal 2022 um 6,8 Prozent. Damit habe sich ein Anstieg fortgesetzt, der seit dem ersten Quartal 2022 beobachtet werde. Damals stiegen die Abtreibungszahlen um 4,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021.

Die Gründe seien unklar, hieß es. Insbesondere lägen keine Erkenntnisse über persönliche Entscheidungsursachen für einen Schwangerschaftsabbruch vor.

Nur selten medizinische Gründe für Abtreibung

96 Prozent der im ersten Quartal 2023 gemeldeten Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Demnach bleibt ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten straffrei, wenn sich die Schwangere zuvor beraten lässt. Medizinische Gründe oder eine Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung waren in den übrigen 4 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.

Auch das Alter der Schwangeren ist bekannt: 70 Prozent der Frauen, die eine Schwangerschaft abbrachen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. 8 Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, 3 Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 43 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.

Insgesamt 48 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche erfolgten mit der Absaugmethode, bei 38 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant - in Arztpraxen, OP-Zentren oder in Krankenhäusern.