Rolf Schippert sendet uns einige Anmerkungen zu "Schläddrle", aus der Montagsausgabe. 

Leser Rolf Schippert aus Oberschlechtbach sendet uns einige Anmerkungen zum Begriff "Schläddrle", den unser Sprachforscher Roland Groner in der Montagsausgabe vorgestellt hat. Dazu schreibt Herr Schippert: "I moin, a Schleddrle hot net ausschließlich mit Flüssigkeiten zu tun. Als Schleddrle bezeichnen wir den letzten Rest in der Flasche oder im Glase - ,mach des Schleddrle voll leer!' oder: ,Dua dir des Schleddrle voll naus!' Man spricht auch von Schlerfer. Im Bäuerlichen bezeichnete man früher aber auch einen halbvollen Futter- oder Heuwagen als Schledderle: ,I hao no a Schleddrle Fuadr gholt.' Also: Mit Schleddrle ist eine kleine Restmenge gemeint."

Ebenfalls auf unseren Montagsbeitrag nimmt Leserin Renate Busch aus Ensingen Bezug: "Ich habe in Ihrer Rubrik ,Auf gut Schwäbisch' den Ausdruck ,Gschwirfelt' gelesen; meine Mutter hat noch eines draufgesetzt. Wenn etwas am Überlaufen war, sagte sie: ,Dees isch ghauft, gschtampft, gschwirftl vool!' Was ich seitdem auch nie mehr gehört habe, ist der Ausdruck ,Pfausgrott'. Wenn jemand dick und behäbig in seinem Sessel saß, so sah er aus ,wie a Pfausgrott'."

Bei dieser Gelegenheit fügt Frau Busch noch eine kleine Geschichte bei: "Ein Bauer wurde beigesetzt. Der Friedhof war oberhalb des Dorfes gelegen, ond em Naa sagte der Knecht zu Bäuerin: ,Woisch, Bäure, dees isch doch nex, so alloi uff em Hof mit dem ganza Gschäft ond so. Darauf antwortete sie trocken: ,Ja, ja, dees ha i mor scho em Nuff überlegt!' Das spricht Bände für den praktischen Sinn der Leute vom Land."

Auch der schwäbische Spruch des Tages kommt von Frau Busch. Sie zitiert ihre Mutter: "Ama bösse Hond gibt mer gern zwoi Schtückla Brot."

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