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"Des isch mr aber ohahgnehm, dass mr des Breschtlingsgsälzhäfele rahghaglt isch."

Am 27. April haben wir einen Beitrag veröffentlicht, in dem folgender Satz enthalten war: "Des isch mr aber ohahgnehm, dass mr des Breschtlingsgsälzhäfele rahghaglt isch." Diesen Satz, so Leserin Marlies Fessler aus Mühlacker, habe sie - eine Reigschmeckte - an ihrer Arbeitsstelle einst als "Schwäbisch-Prüfung" ablegen müssen. Auf diesen Beitrag hin haben wir zahlreiche Zuschriften erhalten, die uns auf eine grammatikalische Feinheit des Schwäbischen aufmerksam machen. So schreibt Leser Hans Emperle aus Kornwestheim: "Die Prüfung mit ,ohahgnehm' ist ohne Zweifel sehr schwer für einen Nichtschwaben. Der angeführte Satz ist grammatikalisch jedoch nicht richtig: Wenn ebbas ,rahfällt', dann steht man selbst unten, und man kann also nicht der Schuldige sein! Wenn oim ebbas ,nahfällt', ischt dees ebbas anders! Das sind so die Feinheiten im Schwäbischen."

Leser Joachim Kaden aus Backnang merkt an: "Da haben wir es wieder, das Problem mit ra, na und na (mit nasalem a). Ich gehe mal davon aus, dass die Leserin nicht unten an der Behnestääg stand und das Gsälz zu ihr raghagelt isch, sondern dass sie sich oben aufhielt und ihr das Glas aus der Hand und dann die Behnestääg naghagelt isch. Falls es so war, muss es naghagelt, mit offenem a, heißen. Wäre das Glas nur auf den Boden gefallen, wäre naghagelt, mit nasalem a, richtig. Bei uns in Rottenburg mußte man zur Schwäbischprüfung übrigens ,a ohmeglich grea agschdriches Schdroßabahwägele' sagen."

Den Spruch des Tages steuert Leserin Margret Klanfer aus Herrenberg bei: "Der Spruch kommt von meinem leider schon verstorbenen Freund Hans Gussmann, dem Ipser-Hans aus Kayh. Immer wenn die Arbeit einem über den Kopf zu wachsen schien, sagte er: ,Dao muass mer halt da Schurz waggla lau!"'

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