Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat seine Prognose gesenkt. Foto: dpa

Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 steht unter Druck. Vor allem die TV-Werbung bereitet dem Unternehmen Sorge. Die Aktie stürzte regelrecht ab.

München - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 verdient in seinem Kerngeschäft weniger und hat seine Jahresprognose gesenkt. TV-Werbung sei in diesem Jahr schwach gelaufen. „Das ist die Hauptsorge“, sagte Vorstandschef Thomas Ebeling am Donnerstag. Die schon seit Mai schwächelnde Aktie verlor zum Handelsstart im Leitindex Dax 7 Prozent. Bis zum Abend weitete sich das Minus auf 9,21 Prozent aus.

Von der Münchner Senderkette eingekaufte US-Serien wie „Empire“ oder „This is us“, floppten, ProSiebenSat.1 verlor Zuschauer an Konkurrenzsender und Internetportale wie Netflix und Amazon und musste im dritten Quartal 170 Millionen Euro an Programmvermögen abschreiben. Umsatz und Gewinn dieser Sparte schrumpften leicht - und das ist alarmierend, weil sie immer noch gut 70 Prozent zum Betriebsgewinn des Konzerns beiträgt und die Dividende sichert.

Weil ProSiebenSat.1 Produktionen auf das nächste Jahr verschob, brach auch der Umsatz dieser Sparte ein. Das Videoportal Maxdome schreibt weiter rote Zahlen und soll im Januar in das TV-Geschäft integriert werden. „Ich glaube, dass Maxdome überleben wird“, sagte Ebeling. Das stark wachsende Geschäft mit Online-Portalen wie Parship und Verivox oder mit Internet-Shops wie Flaconi konnte die Rückgänge der anderen Sparten jedoch auffangen. Der Konzernumsatz im Quartal stieg um drei Prozent, der Gewinn stagnierte.

Für das Gesamtjahr musste Ebeling seine Prognose aber abschwächen: Der Vorjahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro dürfte um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen, der um Sondereffekte bereinigte Überschuss von 536 Millionen Euro nur leicht übertroffen werden.