Severin Specht war früher der Klassenkasper. Foto: privat

In einer Serie erzählen Menschen, die bekannt geworden sind, von ihrer Schulzeit in einem der Bezirke unterm Fernsehturm. Diesmal: Severin Specht von der Band Kids of Adelaide. Er ging in Plieningen zur Schule.

Plieningen - In die Schule muss jeder. Bei dem Musiker Severin Specht liegt diese Zeit noch nicht allzu weit zurück. In einer Serie erzählen Menschen, die als Erwachsene bekannt geworden sind, von Streichen, Hassfächern und Pausenbroten.
Meine Schulen: Paracelsus-Gymnasium (1999-2009), Grundschule Birkach
Spitzname in der Schulzeit: Seppel, Beva (für Benny und mich)
Kernfächer: Biologie, Sport
Lieblingsfach: Sport
Hassfach: Mathe
Mitgliedschaft in AGs:
Naturheft-AG, Theater, Bühnenbild
Lieblingslehrer:
Herr Wachter (Mathe), Herr Bronzert (Kunst), Herr Riese (Deutsch) und Herr Knapp, mit dem waren wir auch auf dem USA-Austausch.
Ein Fach, das der Schule gefehlt hat:
Soziale Kompetenzförderung
Meine Rolle in der Klasse: Klassenkasper
Meine perfekte Lunchbox:
Also heute denke ich, das, was meine Mutter mir früher mitgegeben hat, war einfach der Hammer. Sie hat immer richtig geile Brötchen geschmiert, reichhaltig an allem, was man eigentlich braucht. Aber früher hätte ich viel lieber ein Schokocroissant gehabt.
Mein Lieblingsort in der großen Pause:
Früher hat man schon auch eher gekickt oder war draußen. Dann gab es irgendwann die Raucherphase und sonst auf den Gängen.
Mein Schwarm in der Schulzeit:
Es gab mal ein Mädchen, eine Klasse über mir. Sie war so das äußerliche Highlight der Schule, wie sie so charakterlich war, weiß ich nicht, habe sie nie näher kennengelernt. Das war auch früher noch nichts Richtiges, sondern so „Willst du mit mir gehen? Kicher kicher“.
Absolutes Highlight meiner Schulkarriere:
Der Amerika-Austausch war geil, weil wir nach L.A. gegangen sind. Wir waren zwei Wochen normal in der Stadt und dann zehn Tage rumreisen. Und dann kamen die Amis noch hierher, das war ein Hammererlebnis.
Mein genialster Streich:
Das waren eher immer so Fettnäpfchen. Zum Beispiel waren wir im Schullandheim an der polnischen Grenze und sind dann rübergefahren und haben uns Softairs gekauft und sind dann wieder zurück. Die sind ja eigentlich nicht schlimm, aber die waren in Deutschland eben nicht erlaubt, und dann haben wir quasi gegen das Waffengesetz verstoßen. Und dann gab es einen riesigen Eklat an der Schule.
Das Nützlichste und das Unnützeste, was ich gelernt habe:
Die Englischgrundkenntnisse fürs Lyrische und die Allgemeinbildung. Aber gerade Sozialkompetenz, auf die es ankommt, und emotionale Intelligenz waren nie Thema oder relevant.
Das wollte ich werden, wenn ich groß bin:
Ich wollte früher mal Bauer werden, ich mag nämlich Kühe total, aber aus keinem Grund. Aber es ist auch mehr ein romantischer Gedanke von irgendeiner Almhütte, und du hast da vielleicht deine Tierchen um dich rum. Danach kam Sportler und dann Musiker
Jemand, der mir aus der Schulzeit besonders in Erinnerung geblieben ist:
Ich habe manchmal Träume, dass ich noch in der Schule bin und dass ich das Abi nicht schaffe. Ja, das ist übel schlimm. Da denke ich immer an Herrn Storz, der war eigentlich ein cooler Kerl. Ich hatte ihn nur später in Französisch und war da eine echte Niete.
Die letzte Stunde freitags habe ich...
...selten geschwänzt, da ich fand, dass die es nicht wert war, weil danach bist du erlöst. Da haben sich montagmorgens die ersten beiden mehr gelohnt.
Ich musste schon mal nachsitzen, da ich…
...geredet habe oder keine Hausaufgaben gemacht habe.
Wiedersehen mit meiner Schule:
Ein-, zweimal im Jahr laufe ich auch durch die Birkacher Grundschule, grinsend, und dann denke ich: Ja, da war ich als kleiner Kerl. Und dann trifft man einen alten Lehrer, der dann fragt: Was machst du? Und dann kann man stolz erzählen.

Biografisches zu Severin Specht:

Geboren ist Severin Specht 1989 in Stuttgart, wo er auch heute noch wohnt. Er spielt außer Gitarre auch Tamburin, Mundharmonika, Bass Drum, Mandoline und Banjoline. Seine Musikerlaufbahn hat im Winter vor vier Jahren angefangen. Severin Specht und Benjamin Nolle erobern mit ihren Stimmen und Gitarren Stuttgarts Straßen. Es folgen Auftritte bei kleinen Festivals und schließlich eine Straßenmusiktour durch die Niederlande. Spätestens da wird den Kids of Adelaide klar, dass sie mit der Musik so viel verdienen möchten, dass sie davon leben können. Sie scheinen auf einen guten Weg in Richtung ihres Traums zu befinden. Green Elephant Records nimmt sie 2012 unter Vertrag. Mehrere Alben und größere Auftritte folgen. Im November gehen sie das nächste Mal auf Tour. Mehr Informationen unter: www.kidsofadelaide.de