Benötigt dringend mehr Platz: Ab den Sommerferien wird die Wilhelmsschule Wangen in der Hedelfinger Straße erweitert. Foto: Mathias /Kuhn

Eine Schule zieht um: Während die Wilhelmsschule Wangen für knapp 25 Millionen Euro saniert wird, findet der Unterricht an der Steinenbergschule in Hedelfingen statt. Das bringt einige Probleme mit sich.

Für knapp 25 Millionen Euro wird die Wilhelmsschule Wangen ab den Sommerferien erweitert und saniert. Voraussetzung für die auf drei Jahre geplante Baumaßnahme ist aber der Umzug der knapp 180 Schüler aus dem Bereich der Werkrealschule nach Hedelfingen. Das Raumangebot am Steinenberg reicht aus Sicht der Stadt aus. Unvorhergesehene Entwicklungen dürfen aber nicht eintreten, befürchtet der Bezirksbeirat Hedelfingen.

Umzug in den Sommerferien

Bereits im Vorjahr sollten die Wangener Schüler umziehen, diesen Zeitplan haben die Corona-Pandemie sowie Verzögerungen im Baugenehmigungsverfahren aufgrund von Einwänden der Anwohner vereitelt. „Dies wäre dann erst Ende 2022 möglich gewesen und mitten im Schuljahr kam ein Umzug nicht in Frage“, erklärt Julian Knop vom Schulverwaltungsamt. Schließlich ist der logistische Aufwand mit derzeit 178 Schülern der Klassenstufen 5 bis 10 enorm. Insofern wurde der Umzug um ein Jahr auf die anstehenden Sommerferien verlegt.

Kleinere Umbaumaßnahmen hat es am Ausweichquartier an der Steinenbergschule in Hedelfingen bereits gegeben, grundsätzlich „ist genügend Platz vorhanden“, betont Jürgen Mühlbacher, der beim Schulverwaltungsamt für die Schulentwicklungsplanung zuständig ist. Soll heißen, jede Klasse hat ein eigenes Zimmer. Die Steinenberg-Grundschule bleibt wie bisher im Neben-, die Werkrealschüler beziehen das Hauptgebäude. Um Konfrontationen zu vermeiden, werden verschiedene Pausenräume eingerichtet und der Unterricht endet zu unterschiedlichen Zeiten. Zu Schulbeginn sei eine Trennung aber bislang nicht vorgesehen.

Zum Essen ins Jugendhaus Wangen per Shuttle-Bus

Die Mensa am Steinenberg bleibt weiterhin der Grundschule vorbehalten. Für die Werkrealschüler im erweiterten Betreuungsangebot steht ein Essensangebot – in zwei Schichten – im Wangener Jugendhaus B 10 zur Verfügung. „Ohne Nachmittagsunterricht bleiben sie dann auch in Wangen“, sagt Mühlbacher. Die ganztägige Betreuung würde von der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft abgedeckt. Für den Transport organisiert die Stadt einen Shuttle-Service per Bus.

Noch nicht gänzlich geklärt ist hingegen das Betreuungskonzept für die Klassenstufen 8 bis 10, die zweimal in der Wochen Nachmittagsunterricht haben. Denkbar wäre neben der Betreuung auch einen Foodtruck aufzustellen, so ein Vorschlag aus dem Bezirksbeirat.

Weitere Planungen für den Schulcampus Steinenberg gefordert

Mit gemischten Gefühlen nahmen die Lokalpolitiker das Konzept für die Auslagerung zur Kenntnis. Zum einen fordern sie vehement die Weiterplanung für den Schulcampus Hedelfingen, denn mittelfristig soll am Steinenberg ein Gymnasium angesiedelt werden. Hinzu kommt, dass auch die Gebäude nach 50 Jahren zwingend saniert werden müssen. „Wir können nicht weitere zwei Jahre verschwenden“, betonte Mario Graunke (CDU). Zum zweiten befürchten sie Engpässe während der Interimszeit bis Sommer 2026. Unter anderem in den Vorbereitungsklassen, wenn aus der Flüchtlingsunterkunft in der Rohrackerstraße weitere Kinder hinzukommen oder die Zahl der Grundschüler durch die Neubaugebiete steigt. „Es kann durchaus eng werden“, gesteht Mühlbacher „aber einen kleinen Puffer haben wir noch“.