Die Schüler aus Deutschland stehen vor dem hauseigenen Theater der Familie Lin, einer reichen und wohltätigen Familie aus der Nähe von Taichung. Foto: privat

Bis auf das Schlafen auf Bambusmatratzen sind die Schüler des FSG angetan von dem Austausch und berichten auf Instagram.

Chinesischunterricht und Schüleraustausche mit China gibt es am Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) schon seit Jahren. Neu ist nun ein Austausch mit Taiwan. Er wurde ein wenig aus der Not heraus geboren, entpuppt sich aber als Volltreffer. Die FSG-Schüler konnten wegen der Pandemie seit dem Jahr 2020 nicht mehr nach China reisen. Dennoch sollte ein Austausch mit einer chinesisch-sprachigen Region ermöglicht werden – so fiel die Wahl auf die Insel Taiwan, berichtet die Lehrerin Marion Rath, die am 18. Mai mit den Schülern nach Fernost gestartet ist.

Besonders spannend: „Viele Länder haben in Taiwan über die Jahrhunderte ihre kulturellen Spuren hinterlassen: unter anderem die Niederlande, Japan und China“, sagt Marion Rath. „Diesen Mix an kulturellen Einflüssen spürt man zum Beispiel im Umgang mit den Menschen, beim Essen, in der Architektur.“ Im Unterschied zu China „ist Taiwan frei. Die Menschen dürfen ihre politische Meinung äußern“.

„Unglaublich sympathisches Land“

Was die Schüler und ihre Lehrer außerdem feststellten, ist, dass Taiwan „ein unglaublich sympathisches Land ist“ und es China sogar noch an Gastfreundlichkeit übertreffe. „Wir hätten nicht für möglich gehalten, dass es das gibt.“

Die Schüler sind begeistert von ihrer außergewöhnlichen Reise. „In Taiwan ist es wie in einer anderen Welt“, sagt die 16 Jahre alte Paula Braden. „Allein das Verhalten der Einheimischen ist interessant: Wie sie in der Bahn immer wieder einfach schlafen, wie sie sich das Essen an einem der tausend Stände hier holen, die es so in Europa nie geben könnte.“ Die Schülerin genießt besonders die Abend- und Nachtstimmung: die überfüllten Straßen, die Night-Markets, die offenen Läden und vieles mehr.

Dem 17-jährigen Moritz Eckbauer geht es genauso: „Nicht nur die Natur und Landschaft mit all ihren verschiedenen Facetten, sondern auch die Städte mit all den Menschen und den Lichtern, die vor allem nachts alle Straßen in unterschiedlichste Farben tauchen. Alles ist erfüllt von Leben. Alle Menschen sind so hilfsbereit und trotz oft fehlenden Englischkenntnissen immer bereit alles zu geben, um einem weiter zu helfen.“ Farben und Gerüche seien sehr exotisch – auch das Essen. Es schmecke aber. Paula fand den Tofu besonders gut.

Neue Art des gemeinsamen Essens

Alles wird ganz anders angerichtet – zum Beispiel kalte Gurken in Sesamöl, Ei und Tomate mit Sojasoße angebraten. Auch eine schöne Essenskultur hier: alle Gerichte kommen in die Mitte des Tischs und jeder darf sich nehmen, was und wie viel er will.“ Moritz bewertete diesbezüglich vor allem seinen Aufenthalt in seiner Gastfamilie als eine „Erfahrung an sich“. Sie lebt etwa anderthalb Stunden von der Stadt Taichung entfernt auf dem Land zwischen Regenwald und Feldern. „Das Essen war meist unidentifizierbar und es war oft eine Überwindung, manche Dinge zu essen, da die Augen ja bekanntlich mitessen. Meist hat jedoch das Essen gut geschmeckt und bis auf das Schlafen auf Bambusmatratzen war der Aufenthalt sehr angenehm und eine Erfahrung wert.“

Was die Schüler noch so alles erlebt haben, berichten sie auf Instagram unter taiwanschulerreise_fsgmarbach.