Nicht so sehr in der Altstadt, dafür in einem Supermarkt war die Leonberger Polizei zum Pferdemarkt-Finale gefragt. Foto: dpa/Friso Gentsch

Scherenangriff am Dienstagabend endet glimpflich. Der Verdächtige hatte sich aus der Psychiatrie abgesetzt.

Schreckminuten für Kunden und Personal eines Lebensmittelmarktes in der Leonberger Römerstraße: Es ist Dienstag, 21.30 Uhr, der letzte Abend des friedlich verlaufenen Pferdemarktes und der Fasnet. Im Rewe-Markt, der bis Mitternacht geöffnet ist, herrscht noch Betrieb. Im Eingangsbereich sind eine 18-Jährige, eine 15-Jährige und eine Siebenjährige unterwegs.

Plötzlich kommt ein Mann auf das Mädchen zu und attackiert sie mit einer Rettungsschere, mit der normalerweise im Notfall Kleidung schnell aufgeschnitten werden kann. Das Mädchen wird leicht verletzt. Ihr beiden Begleiterinnen und zwei 18-jährige Kunden reagieren geistesgewärtig und drücken den Angreifer zu Boden.

Vom Freigang nicht zurückgekehrt

Gemeinsam mit dem vom Unternehmen eingesetzten Sicherheitsdienst wird er bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei festgehalten. Der 45-jährige lässt sich widerstandslos abführen. Die Siebenjährige wurde vom Rettungsdienst ambulant versorgt und musste nicht ins Krankenhaus.

Der Mann ist für die Polizei kein Unbekannter. Er war per Gerichtsbeschluss im Zusammenhang mit einer Straftat in einer psychiatrischen Klinik im südhessischen Riedstadt untergebracht. Von einem genehmigten Freigang war der syrische Staatsangehörige nicht mehr zurückgekehrt. Seitdem wurde nach ihm vergeblich gefahndet.

Zurück in die Psychiatrie

Wie der 45-Jährige nach Leonberg gekommen ist und warum er das Mädchen attackiert hat , ist noch offen. Er wurde am noch am Dienstagabend in eine psychiatrische Klinik in Wiesloch gebracht. Seit diesem Mittwochnachmittag sitzt er wieder in Riedstadt ein. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.