Das Gebäude der insolventen Firma Thalhofer steht seit dem Jahr 2012 leer. . Foto: factum/Weise

Im Thalhofer-Bau, dem ehemaligen Firmengebäude, sind 16 Wohnungen und ein Café geplant. Allerdings ist noch nicht alles in trockenen Tüchern.

Schönaich - Er gehört wohl zu des hässlichsten Betonklötzen der Umgebung: der Thalhofer-Bau in Schönaich. Das einst funktionale Firmengebäude der Thalhofer-Familie liegt zudem an zentraler Stelle, nämlich direkt am Kreisverkehr an der Böblinger Straße, der wegen des meist hohen Verkehrsaufkommens im Volksmund auch Schönaicher Stachus genannt wird. Ein Investor hat bei der Gemeinde jüngst eine Baugenehmigung beantragt. Die Firma Stattwerk aus Stuttgart plant in dem seit dem Jahr 2012 leer stehenden Komplex ein Wohn- und Geschäftshaus. Allerdings muss zuvor noch der Bebauungsplan geändert werden, damit die dort vorgesehenen 16 Wohnungen zulässig sind.

Betonmonster soll hübscher werden

„Wir sind froh, dass es angesichts der Wohnungsnot jetzt wieder eine Perspektive gibt“, erläutert der Schönaicher Bürgermeister Daniel Schamburek. Jedoch ist das Projekt noch nicht in trockenen Tüchern. Bis weiter geplant werden kann, muss die an der Stelle des Thalhofer-Baus vorgesehene gewerbliche Nutzung geändert werden. Die Fläche muss zu einem Mischgebiet erklärt werden, in dem sowohl Gewerbe, als auch Wohnraum zulässig ist. „Die Verwaltung, der Ausschuss des Gemeinderats und auch ich sind für eine solche Bebauungsplanänderung“, versichert Schamburek. Die Entscheidung darüber muss letztlich aber der Gemeinderat treffen. „Möglichst bald, damit der Umbau beginnen kann“, sagt der Schultes.

Weil das letzte Wort noch nicht gesprochen sei, möchte der Investor ungern die Summe nennen, die er für den Kauf des Grundstücks und des Gebäudes inklusive des Umbaus auszugeben gedenkt. Zudem seien die Planungen noch nicht völlig abgeschlossen. Stattwerk möchte auf jeden Fall, dass der Betonklotz hübscher wird. Stattwerk ist ein Wortspiel – den Projektentwicklern ist der Umbau ehemaliger Werkstätten und Firmengebäude in moderne Wohnstätten ein zentrales Anliegen.

Ehemalige Buchbinderei mit enormen Gebäudetiefen

Auch das in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1969 und 1980 errichtete Gebäude will Stattwerk völlig umkrempeln. Im ersten und zweiten Stockwerk sowie im Dachgeschoss sind bisher Mietwohnungen mit Größen von 59 bis 180 Quadratmetern geplant. Der Umbau der insolvent gewordenen ehemaligen Buchbinderei wird nicht ganz so einfach, weil es bisher noch riesige Gebäudetiefen gibt. Im Erdgeschoss soll es ein Café mit Terrasse geben, Platz für Büros und eventuell für eine Arztpraxis. Die bestehende Fassade mit Oberlichtern im Erdgeschoss soll geöffnet und teils bodentief verglast werden. Im Dachgeschoss sind Wohnterrassen geplant. Im Untergeschoss gibt es Stellplätze und Kellerräume. Stattwerk hofft, den Umbau und die Sanierung bis Ende 2019 abschließen zu können.