Glasfaserkabel ist die Technologie, die Baden-Württemberg beim schnellen Internet favorisiert. Foto: dpa

Baden-Württembergs Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne) fordert, dass die Bundesregierung ihre Telekom-Aktien verkauft und das Geld in den Breitband-Ausbau steckt.

Berlin/Stuttgart - Bonde sagte im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten: „Der Bund hält noch einen direkten Anteil von 14,5 Prozent an der Deutschen Telekom. Das entspricht einem Marktwert von rund zehn Milliarden Euro.“ Nach den Richtlinien der Bundeshaushaltsordnung gebe es keine Rechtfertigung mehr dafür, dass der Bund noch Anteile an der Telekom hält. „Ordnungspolitisch wäre es daher dringend notwendig, dass das Unternehmen jetzt endlich vollständig privatisiert wird“, so Bonde weiter.

„Mit dem Erlös der Privatisierung von zehn Milliarden Euro könnte die digitale Infrastruktur unseres Landes massiv verbessert und zukunftsfest aufgestellt werden“, sagte Bonde. Der Minister setzt sich dafür ein, dass der Breitband-Ausbau über Glasfaser funktioniert: „Nur mit hochmodernen glasfaserbasierten Netzen können wir wirklich Anschluss finden in der Zukunft.“

Damit setzt sich Bonde von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ab: „Kupferbasierte Vectoring-Lösungen, wie sie Herrn Dobrindt offenbar vorschweben, setzen dagegen auf eine veraltete Technik und wären ein teurer Zwischenschritt.“ Inzwischen reife bei fast allen Kennern der Szene die Einsicht, dass die Glasfaser-Technik schnelles Internet am besten in die Fläche bringen könne.