S-Bahnen können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Ein 20-Jähriger muss sich an der Haltestelle Nürnberger Straße offenbar dringend erleichtern. Statt eine Toilette aufzusuchen, begibt er sich in den Gleisbereich.

Da hat es offenbar sehr pressiert: Ein 20 Jahre alter Mann musste am Sonntagnachmittag an der Haltestelle Nürnberger Straße in Bad Cannstatt offenbar dringend auf die Toilette. Statt den Bahnsteig über die Treppe zu verlassen und ein stilles Örtchen aufzusuchen, begab er sich gegen 16 Uhr in den Gleisbereich, um sich dort zu erleichtern. Beinahe wäre es nicht mehr dazugekommen, denn aus Richtung Stuttgart näherte sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine S-Bahn. Der Lokführer erkannte die Gefahrensituation jedoch rechtzeitig, leitete umgehend eine Schnellbremsung ein, sodass der Zug noch rechtzeitig vor dem 20-Jährigen zum Stehen kam.

Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr

Verletzt wurde bei dem Vorfall nach Angaben der Bundespolizei niemand, definitiv hatte der Mann großes Glück, der Ausflug auf die Gleise könnte aber noch ein Nachspiel haben. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Aufenthalte im Gleisbereich lebensgefährlich sind. Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Selbst bei einer sofort eingeleiteten Notbremsung kommen Züge erst nach mehreren hundert Metern zum Halt. Bahngleise dürfen nur an den hierfür bestimmten Stellen, wie zum Beispiel Über- oder Unterführungen, überquert werden.