Die Tunnelvortriebsmaschine hat in der Nacht zum Donnerstag den ersten von 8176 Metern Albvorlandtunnel nach Wendlingen gegraben. Es entsteht einer der zehn längsten Eisenbahntunnel Deutschlands.
Kirchheim - Vor fünf Wochen sind Wanda und Sibylle getauft worden. Nun darf zumindest Wanda schon einmal mit der Arbeit auf der Schnellbahnstrecke Stuttgart-Ulm beginnen: In der Nacht zum Donnerstag hat die Tunnelvortriebsmaschine den ersten von insgesamt 8176 Metern des Albvorlandtunnels bei Kirchheim unter Teck gegraben. Vor dem Start hatten Fachleute auf der Großbaustelle bei Kirchheim die rund 120 Meter lange und 2300 Tonnen schwere Maschine mehrere Monate lang zusammengebaut und getestet.
Für den Vortrieb der Südröhre des Albvorlandtunnels wird Wanda rund anderthalb Jahre brauchen. Die durchschnittliche Vortriebsgeschwindigkeit soll bei 20 Metern pro Tag liegen. In wenigen Wochen wird dann auch Sibylle angeworfen und die parallel verlaufende zweite Röhre durch das Albvorland in Richtung Wendlingen graben. Beide Tunnelbohrmaschinen haben einen Durchmesser von 10,82 Meter.
Der Albvorlandtunnel wird nach seiner Fertigstellung einer der zehn längsten Eisenbahntunnel in Deutschland sein. Der Tunnel besteht aus zwei eingleisigen Tunnelröhren, die alle 500 Meter Meter miteinander verbunden werden, um Fluchtmöglichkeiten zu schaffen. Der Tunnel wird aus 54 000 Betonfertigteilen, sogenannten Tübbingen, bestehen, die in Kirchheim neben der Baustelle hergestellt werden. Insgesamt werden 600 Bauarbeiter und 80 Ingenieure, Geologen und Kaufleute an der Vollendung der Tunnelröhren arbeiten.