Die Spanische Wegschnecke ist in deutschen Gärten weit verbreitet und ein besonders häufiger verhasster Gast. Foto: Shutterstock/ MakroBetz

Abgefressene Salatblätter und jede Menge Schleimspuren: Schnecken sind keine willkommenen Gäste im Garten. Doch wie wird man Schnecken im Garten los? Ob Kupferdraht, Schneckenpaste oder Kaffeesatz – Hier gibt es eine Übersicht aller Tipps, wie man Schnecken aus dem Garten vertreibt.

Gartenbesitzer kennen das Problem: Die Beete sind reich bestückt, der Garten schön gepflegt und eigentlich könnte man ein sehr entspanntes Dasein als Freizeit-Gärtner pflegen – wären da nicht die unliebsamen Besucher im Garten. Wirft man am Morgen einen Blick aufs Beet, lassen sich schnell die angefressenen Ränder und Löcher auf den Blättern erkennen, die neben untrüglichen Schleimspuren klaffen. Doch wie kann man die lästigen Schädlinge endlich loswerden?

Schnecken im Garten – Was tun?

Wird das Treiben im Garten zu bunt und es befinden sich einfach zu viele Schnecken und Nacktschnecken im Garten, kann das Absammeln der Tiere sinnvoll sein. Ob mit Haushaltsmitteln, Schneckenzaun oder Kupferdraht – trotz allem Ärger über Fressschäden sollte man beim Vorgehen gehen die Schnecken nicht zu rigoros sein, denn auch sie erfüllen ihre Aufgabe im Ökosystem Garten. So fressen sie auch verwesende Pflanzen und tote Tiere und helfen bei der Humusbildung, indem sie Pflanzenreste zersetzen.

Besonders wichtig zu wissen ist außerdem, dass nicht alle Schnecken im Garten Schäden an den Pflanzen anrichten. Einige Schneckenarten sind sogar recht hilfreich. So frisst die große Weinbergschnecke die Eier der Nacktschnecken auf und verhindert so deren weitere Verbreitung. Auch die Bänderschnecken schaden dem heimischen Garten kaum. Sie ernähren sich hauptsächlich von totem Pflanzenmaterial.

Unliebsame Gartenbewohner sind im Gegensatz die gehäuselosen Nacktschnecken, wie die Gartenwegschnecke oder auch die Ackerschnecke. Besonders hartnäckig und viel verbreitet ist die Spanische Wegschnecke. Aufgrund der besonders starken Schleimabsonderung scheuen sich sogar Igel oder auch Kröten vor diesem Imbiss. Im Gegensatz zu vielen anderen Schnecken ist diese Schneckenart auch gegen Trockenheit wenig empfindlich. Die meisten Schäden in Gärten richten die Ackerschnecken und roten Wegschnecken sowie die spanischen Wegschnecken an.

Große Wegschnecke: Diese Schneckenart wird ganze zehn bis 15 Zentimeter lang und ist rötlich braun bis schwarz gefärbt. Sie sind meist ab April in den heimischen Gärten unterwegs.

Gartenwegschnecke: Diese Schnecke wird nur 2,5 bis drei Zentimeter groß und ist meist gelblich bis schwarz gefärbt. Da auch diese Schnecke zu der Gattung der Wegschnecken gehört, ist sie ebenfalls meist ab April in den Gärten anzutreffen.

Genetzte Ackerschnecke: Diese Schneckenart wird zwischen 3,5 und fünf Zentimetern lang und ist anhand ihrer braun oder grau gefärbten Körper mit netzartigen Flecken zu identifizieren. Kleinere Ackerschnecken sind häufig bereits nach dem ersten Frost im Januar in den Gärten unterwegs.

Was macht man gegen Schnecken im Garten?

Eine natürliche Methode Schnecken abzuschrecken ist das gezielte Setzen von bestimmten Pflanzen oder der Einsatz von spezifischen Extrakten. So sagt man beispielsweise dem Bohnenkraut und auch Kamille nach, Schnecken abzuschrecken. Für die gewünschte Wirkung sollte man diesen Pflanzen ringförmig ums Beet herum pflanzen. Doch der Einsatz solcher Pflanzen ist keine Garantie, denn auch Schnecken haben unterschiedliche Geschmäcker. Mit Extrakten aus Kompost, Lebermoos oder auch Farnkraut kann man seine Pflanzen besprühen. Das Angepflanzte nimmt keinen Schaden, da die Extrakte nicht ins Gewebe eindringen. Regnet es jedoch, spült der Regen die Extrakte von den Blättern und es muss regelmäßig nachgebessert werden.

Mit einem Schneckenzaun Schnecken bekämpfen und loswerden

Wer gewillt ist Geld in ein möglichst schneckenfreies Beet zu investieren, schafft sich einen hochwirksamen Schneckenzaun an. Diese speziellen Vorrichtungen sind in Baumärkten, bei den jeweiligen Herstellern und im Gartenfachgeschäft erhältlich. Zu beachten gilt hier: Wer einen Schneckenzaun aufstellt, muss Schnecken, die im inneren den Beets auftauchen akribisch absammeln, um die Verbreitung zu verhindern.

Der Schneckenzaun sollte ganze zehn Zentimeter tief im Boden verankert werden und ebenfalls um die zehn Zentimeter weit aus dem Boden herausragen. Wichtig ist, dass der Zaun keinen Kontakt zu Gras oder auch Gemüse haben darf. Egal ob der Zaun aus Kunststoff, Metall oder Beton besteht, die Kante des Zauns ist so gestaltet, dass Schnecken ihn nicht überqueren können. Vorsicht geboten ist bei Schneckenzäunen aus Maschendraht, denn dieser stellt für kleine Schnecken nicht zwingend ein Hindernis dar. Für Erfolg dürfen jedoch auch kein großen überhängenden Pflanzen eine Brücke ins Beet bauen, die sich die hungrigen Schnecken zu Nutze machen können.

Wo kriechen Schnecken im Garten nicht darüber? Kupferdraht oder Kupferband gegen Schnecken

Eine weitere beliebte Variante ist der Einsatz von Kupferdraht oder auch Kupferband gegen Schnecken. Die Tiere scheinen vor dem Kupfer zurückzuschrecken, während klar ist, dass gelöstes Kupfer schon in kleinen Mengen giftig für Schnecken ist. Jedoch werden die nötigen Kupfer-Ionen nur bei einem sauren Milieu und genügend Wärme freigesetzt. Schneckenschleim ist sauer, weshalb dieser beim Überqueren des Bands oder Drahts eine Reaktion auslöst, die für die Schnecke äußerst unangenehm ist.

Jedoch ist auch diese Abwehrmethode umstritten. Denn in einigen Fällen ist der Schleim der Schnecken nicht sauer genug, um die nötige Menge an Kupfer-Ionen freizusetzen. Doch es gibt auch Erfolgsgeschichten. Demnach kommt es auch auf die Breite des Bandes an. Je breiter das Schneckenband ist, desto besser.

Streu und Kalk bieten Schutz für Pflanzen

Ebenfalls häufig praktiziert wird das Ausstreuen von Branntkalk, Sägemehl oder Steinmehl gegen Schnecken. Das Streugut wirkt entfeuchtend und entzieht den Schnecken so die nötige Feuchtigkeit zur Fortbewegung. Diese Streu-Barrikaden müssen allerdings nach Regenfällen wieder erneuert werden, da die entfeuchtende Wirkung dabei verloren geht und gerade Branntkalk unwirksam wird. Wer er eine möglichst große Wirkung erzielen will, muss einen mindestens 30 Zentimeter breiten Branntkalkstreifen auslegen. Barrikaden aus Sägemehl sollten ganze fünf Zentimeter hoch und mindestens 50 Zentimeter breit sein, um wirkungsvoll Schnecken fernzuhalten.

Schneckenpaste zur Abschreckung

Ein ebenfalls sehr erfolgreiches Mittel, um Schnecken fernzuhalten ist die Schneckenpaste. Diese kann man einfach auf Rändern von Pflanzkübeln oder auf Kanten von Bauern verteilen. Die darin enthaltenen Duftstoffe schrecken die Schnecken ab und halten sie auf Abstand. Auch bei Regen funktioniert diese Methode meist über mehrere Wochen. Dabei wirkt die Paste nur physikalisch und beinhaltet keine Giftstoffe.

Nematoden gegen Nacktschnecken

Eine neuere Methode zur Bekämpfung von Nacktschnecken sind die sogenannten Nematoden. Hierbei handelt es sich um spezielle Fadenwürmer, die mit dem Gießwasser ausgebracht werden. Die Schnecken-Parasiten sind für die Nacktschnecken tödlich, sofern sie im richtigen Verhältnis ausgebracht werden. Jedoch funktionieren die Nematoden nur bei der Bekämpfung der Genetzten Ackerschnecke, die meist nicht den Hauptanteil der schädlichen Nacktschnecken ausmacht.

Schneckenkorn ausbringen, um eine Plage zu vermeiden

Schneckenkorn ist eine der sichersten Methoden, um einer Schneckenplage vorzubeugen. Bringt man das Korn bereits frühzeitig im März oder April aus, kann man so bereits die ersten Schnecken loswerden, bevor sich eine Plage daraus entwickeln kann. Bringt man das Schneckenkorn früh aus, gibt es im Garten auch noch keine große Auswahl für hungrige Schnecken, weshalb sie das giftige Korn fressen. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass es sich bei dem möglicherweise im Schneckenkorn enthaltenen Giftstoff Methiocarb um ein starkes Nervengift handelt. Vor der Ernte der Pflanzen muss eine 14-tägige Wartezeit eingehalten werden und Haustiere müssen zwingend von Bereichen mit Schneckenkorn ferngehalten werden.

Was hilft gegen Schnecken im Garten? Hausmittel:

Kann man mit Kaffeesatz Schnecken vertreiben?

Sehr wirksam soll auch der Einsatz von Kaffee beziehungsweise Kaffeesatz sein. Die braune Masse ist zwar schneckenfeindlich, jedoch greift sie die Umwelt nicht an, weshalb auch der Naturschutzbund dieses Hausmittel empfiehlt. Das enthaltene Koffein im Kaffee hält die Tiere in kleinen Konzentrationen vom Fressen ab, in höherer Dosis ist es sogar tödlich. Kaffeesatz kann ringförmig um die Pflanzen ausgestreut werden, während sich schwarzer Kaffee zum Besprühen der Pflanzen eignet.

Schnecken in Bierfallen ertränken

Ein weiteres Hausmittel gegen Schnecken im Garten soll die Bierfalle sein. Jedoch erweist sie sich als längst nicht so nützlich, im schlechtesten Falle sogar kontraproduktiv. Installiert man eine Bierfalle im Garten, gräbt man einen Becher tief in die Erde ein und füllt diesen anschließend mit Bier. Durch den Geruch werden Schnecken angelockt und sollen dann in den vollen Becher fallen, sodass sie im Bier ertrinken. Jedoch funktioniert Bier als Lockstoff so gut, dass es wahrscheinlich ist, auch noch Schnecken aus umliegenden Gärten anzulocken. Erfahrungen zeigen außerdem, dass vergleichsweise wenige Schnecken in der Falle ertrinken.

Sind Eierschalen gut gegen Schnecken?

Auch Eierschalen sind ein natürliches Mittel, das Schnecken angeblich meiden. Einfach die Schalen vom Frühstücksei aufheben, reinigen und anschließend in der Hand zerbröseln. Danach verteilt man die Schale rund um die zu schützenden Pflanzen auf der Erde. Aber Achtung: Die Schalen dürfen auch nicht zu fein zerbröselt sein, denn sonst verlieren sie ihre scharfen Kanten und damit auch die abschreckende Wirkung auf Schnecken.

Wie reagieren Schnecken auf Essig?

Kommen Schnecken in Kontakt mit Essig, löst dieser ihre Haut auf und tötet sie. Klingt grausam? Ist es auch. Daher ist Essig kein tierfreundliches Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Zusätzlich schadet er auch den Pflanzen.

Wie wird man Schneckeneier los?

Wer einer Schneckenplage im nächsten Jahr vorbeugen möchte, der muss den Schneckeneiern zu Leibe rücken. Denn diese überwintern meist in Gelegen von mehreren hundert Eiern. Um diese zu zerstören, kann man die Beete nach dem ersten Frost im späten Herbst gründlich lockern, bevor man sie im Frühjahr dann sorgfältig durchhackt. Zu beachten ist jedoch, dass diese Maßnahmen das gesamte Bodenleben beeinträchtigen können.

Eine weitere Methode kann sein, den nachtaktiven Nacktschnecken die Flüssigkeit zu entziehen. Dafür sollte man das Beet nicht mehr am Abend gießen, sondern am frühen Morgen. So können die Schnecken die Flüssigkeit in der Nacht nicht mehr zur Nahrungssuche nutzen. Auch von einer flächigen Wässerung ist abzuraten. Gießt man nur die einzelnen Pflanzen und nicht die gesamte Beetfläche, so finden die Schnecken weniger feuchten Grund zur Fortbewegung.

Nützliche Tipps gegen Schnecken

Zusammenfassend können einige Tipps gegen Schnecken festgehalten werden:

  • Wer eher ländlich lebt, kann Nützlinge fördern, die Schnecken fressen. Dazu gehören: Igel, Enten, Amseln, Kröten, Blindschleichen, Bänderschnecken und Laufkäfer.
  • Feuchtigkeit entziehen
  • Kupferband gegen Schnecken
  • Schneckenzäune anbringen
  • Kaffeesatz ausstreuen
  • Schneckenpaste an Rändern anbringen