Helene Fischer beim Auftakt ihrer Tour in der Barclays Arena in Haburg Foto: dpa/Marcus Brandt

Helene Fischer hat am Dienstag in Hamburg ihre Tour gestartet. 12000 Besucher erlebten bei der Premiere einen spektakulären Mix aus Festzelthits, waghalsiger Akrobatik und ein kleines bisschen Rammstein. Vom 2. bis 7. Mai gastiert die Show in Stuttgart.

Atemlos? Von wegen! Gerade fliegt Helene Fischer kopfüber durch die ausverkaufte Barclays Arena in Hamburg, wird von einem Kran hin und hergeschüttelt, singt mit einem beseelten Grinsen im Gesicht die Zeilen „Atemlos, schwindelfrei, großes Kino für uns zwei“ – und gerät dabei doch kein bisschen außer Atem. Helene Fischer verdingt sich wieder einmal als die Schwerstarbeiterin des deutschen Popgeschäft verdingt. Insgesamt wird die Tourneepremiere am Dienstagabend weit über drei Stunden dauern. Die 12 000 Fans bekommen eine spektakuläre Show geboten: mit den größten Helene-Fischer-Hits, mit beeindruckenden Bühneneffekten und mit waghalsigen akrobatischen Einlagen – in denen die 38-Jährige immer wieder selbst im Mittelpunkt steht.

„Heute Nacht wird mich nichts aufhalten“, verspricht Helene Fischer zu Beginn ihres Auftritts. Und sie wird ihr Versprechen halten. Den eigentlich für den 21. März geplanten Tourauftakt hatte sie noch absagen müssen, nachdem sie sich bei den Proben eine Rippenfraktur zugezogen hatte. Inzwischen gehe es ihr wieder gut, sagt sie am Dienstag. „Macht euch keine Sorgen um mich. Denn mir geht es fantastisch.“ Die Ärzte hätten ihr grünes Licht gegeben. „Ich bin nicht leichtsinnig, aber ich hab einfach Bock auf heute Abend.“

Intime Akrobatik mit Partner Thomas Seitel

Nach dem Auftritt am Dienstag, der der Auftakt ist für eine Megatour mit 71 Konzerten, für die bereits rund 700 000 Tickets verkauft wurden, weiß man aber trotzdem, dass Helene Fischer alles nur kein Angsthase ist. Was Deutschlands erfolgreichste Entertainerin allein akrobatisch bei der Show leistet, ist – um beim Thema ihres größten Hits zu bleiben – atemberaubend.

Immer wieder wirbelt sie bei der Show, die erneut in Zusammenarbeit mit dem Cirque du Soleil inszeniert wurde, singend durch die Luft, lässt sich ständig auf waghalsige Aktionen am Hochtrapez ein. Akrobatischer, aber auch emotionaler Höhepunkt des Abends ist dabei die Umsetzung des Songs „Hand in Hand“ unmittelbar vor der Pause. In dem Lied singt Helene Fischer nicht nur von ihrer Liebe zu ihrem Lebensgefährten Thomas Seitel, er ist auch ihr Partner in dieser virtuosen Choreografie, bei der die beiden inmitten einer riesigen Wasserkaskade in luftiger Höhe ein halsbrecherisches Pas de deux turnen.

Rammstein lässt grüßen

„Es ist ein hochemotionaler Abend für uns heute“, sagt Fischer. Schließlich habe das Team sehr, sehr lange auf diesen Abend hingearbeitet, mit dem ihre erste Tournee seit fünf Jahren beginnt. Und auch für die Fans wird es ein Abend voller großer Gefühle. 30 Songs aus allen Schaffensphasen gibt es zu hören – darunter „Herzbeben“, „Achterbahn“, „Flieger“ oder „Liebe ist ein Tanz“. Für Kerstin Otts Lied „Regenbogenfarben“, das eine Hymne für Toleranz und Diversität ist, gibt es ebenso Platz wie für den Showtune „Never Enough“ aus dem Musical „The Greatest Showman“. Während auf der Bühne Helene Fischers Tänzern und den Akrobaten von Cirque du Soleil viel Platz eingeräumt, wird, agiert die Band meistens aus dem Hintergrund, die Musiker wagen sie nur hin und wieder (etwa bei einem Unplugged-Teil) nach vorne an die Bühne – dürfen sich aber, wenn es in Richtung Showfinale geht, auch mal richtig austoben. Bei „Blitz“ erlebt man dann nicht nur heftig polternde Drums und kreischende Gitarren, sondern auch eine Pyro-Show, sodass man beinahe glaubt, auf einem Rammstein-Konzert gelandet zu sein.

Helene Fischer in Stuttgart: Termine und Tickets

Die neue Helene-Fischer-Show ist ein Ereignis. Das liegt zwar auch an den 3000 Litern Wasser, die zu einem künstlichen Wasserfall werden, an den 112 Metern rotem Stoff, aus dem das größte Kleid in Helene Fischers Karriere entsteht, an den 30 Tänzern, Akrobaten und Musikern, die beteiligt sind, und an den vielen Hits, die es zu hören gibt. Vor allem aber liegt es an Helene Fischer selbst, die als Entertainerin in Deutschland eine Klasse für sich ist.

Die Tour, die an diesem Dienstag begonnen hat, dauert noch bis Oktober. In Stuttgart ist Helene Fischer vom 2. bis zum 7. Mai in der Schleyerhalle zu Gast. Infos zu Konzertdaten und Tickets gibt es hier.