Das US-Heer will seinen Schießlärm in der Böblinger Panzerkaserne deutlich reduzieren. Und zwar mit denkbar einfachen Baumaßnahmen.
Böblingen - Das US-Heer will den Schießlärm an ihrer Böblinger Panzerkaserne deutlich reduzieren. Mitte August werden US-Pioniere entlang der beiden offenen Schießbahnen schallschluckende Plastikfässer aufstellen. Zudem sollen an den Enden der Bahnen Tore angebracht werden, erklärte ein Vertreter des US-Militärs unserer Zeitung. Der Schießlärm solle so unter die für das Gebiet zulässige Obergrenze von 60 Dezibel gedrückt werden. „Wir sind zuversichtlich, das wir dieses Ziel erreichen“, sagte Mike Anderson vom Hauptquartier des US-Heers in Wiesbaden. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wolle man aber mithilfe der Bundeswehr noch einmal nachmessen.
Die Kosten für den Lärmschutz nahe dem Böblinger Wohngebiet Rauher Kapf mit rund 1000 Bewohnern belaufen sich auf umgerechnet rund 88 000 Euro, die alleine vom US-Militär getragen werden. Seit Mitte der 90er Jahre üben auf dem Böblinger Schießstand US-Spezialeinheiten. Seither klagen Anwohner über den Lärm. Böblingens Oberbürgermeister Wolfgang Lützner zeigte sich entsprechend erleichtert: „Wir sind einer tatsächlichen Reduzierung des Schießlärms näher gekommen.“
Vor ein paar Jahren wurden am selben Standort drei Stände bereits komplett überdeckelt. Diese Maßnahmen hatten den Schall noch deutlicher abschwächt als die jetzigen Baumaßnamen. Hätte man sich für die nach wie vor offenen Schießstände für diese Lösung entschieden, hätte das rund drei Millionen Euro gekostet. Den US-Streitkräften ist das zu teuer. Zumal unklar ist, wie lange der Schießstand bei der Panzerkaserne überhaupt noch genutzt wird. Es gebe Überlegungen, die Schießübungen der in Böblingen stationierten US-Spezialkräfte auf den Stützpunkt Baumholder in Rheinland-Pfalz zu verlegen, bestätigte Anderson. Das könne frühestens ab September entschieden werden.