Mit der Kleidergröße M könnte es schwierig werden: Ex-Torwart Tim Wiese bei der Muskelschau. Foto: dpa

Ex-Torhüter Tim Wiese im Stil-Check

Stuttgart - Schade. Er hätte noch eine letzte Chance verdient gehabt. Als Leibwächter von Jogi Löw, falls nach der Vorrunde bei der Europameistermeisterschaft Schluss sein sollte. Als Pool-Boy und Couchtisch von gelangweilten Spielerfrauen. Oder als Ersatzmann für Torwart Manuel Neuer.

Tim Wiese hätte man diese Chance gegönnt. Nicht, weil der Mann blitzartige Reflexe auf der Torlinie wie eine hungrige Springspinne besitzt. Nein, Tim Wiese wäre nach zwei zusätzlichen Eimern Protein-Shakes und 500 Sit-ups in der Lage gewesen, ein Fußballtor mit seinen extrabreiten Schultern und den ausfahrbaren Trizepsen auszufüllen. Zwischen den deutschen Pfosten unüberwindbare 7,32 Muskelmeter und zwei Kilo Haargel!

Doch als Fan des Ex-Top-Torhüters muss man nun vom letzten Superhelden des deutschen Fußballs Abschied nehmen. Tim Wiese, das war der Hulk der Bundesliga, die Pranke aus Bergisch-Gladbach, der Elfmeterkiller im Kasten von Werder Bremen. Medienberichten zufolge wird der 34-Jährige künftig als Wrestler seinen wohldefinierten Körper zur Verfügung zu stellen. Was er auch tun sollte. Denn Bodybuilder sehen - mit Ausnahme des jungen Arnold Schwarzenegger – im zivilen Leben eigentlich nur in Badehosen richtig gut aus. Sie sollten unabhängig von der Jahreszeit sich so leicht bekleidet wie möglich in der Öffentlichkeit zeigen. Muskeln unter Stoff sind als solche kaum erkennbar, man verwechselt sie zu leicht mit Fettpolstern. Stoffe müssen fallen, dürfen nicht spannen. Selbst weiße T-Shirts sehen in XXXL-Ausführung nur an Bodybuilder-Oberarmen gut aus, nie an schädelbreiten Nacken. Und wenn Tim Wiese doch noch mal einen Stilberater benötigen sollte, wäre eventuell der Verpackungskünstler Christo eine Alternative.