Erst mal nachdenken: Danny Yi erreicht bei der deutschen Jugendmeisterschaft Platz 14. Foto: z

Bei den deutschen Jugendmeisterschaften liegt die Konkurrenz nahe beieinander.

Kornwestheim - Neun Tage lang ist Willingen im Sauerland Austragungsort der deutschen Jugendschachmeisterschaften gewesen. In den Altersklassen bis zur U18 ermittelten die qualifizierten Nachwuchsschachspieler aus allen Landesverbänden dort ihre Titelträger. In der U16-Konkurrenz war Danny Yi von den Schachfreunden am Start. Der Kornwestheimer Jugendliche war bereits in den Vorjahren zahlreiche Male für die Meisterschaften qualifiziert gewesen, in diesem Jahr erstmals in einer neuen Altersklasse. Mit 4,5 Punkten aus neun Begegnungen erzielte er ein ausgeglichenes Ergebnis und belegte in der Endabrechnung Rang 14 von 28 Teilnehmern.

In der Startrangliste der U16 war kein eindeutiger Favorit auszumachen. Die Nummer 1 und die Nummer 15 der Setzliste trennten lediglich 200 Wertungspunkte, wobei sich Danny Yi als Nummer 11 einreihte. Die Ausgeglichenheit des Feldes kam auch in den Ergebnissen der ersten Runde deutlich zum Ausdruck. Zahlreiche Unentschieden und auch Siege der vermeintlichen Außenseiter zeigten, dass hier niemand leichtes Spiel haben würde.

Für Danny Yi endete die erste Runde in einer der zahlreichen Punkteteilungen. Gegen seinen Kontrahenten Niclas Hommel (Berlin) ergab sich zwar ein spannender Schlagabtausch, aber keine der beiden Seiten erzielte einen entscheidenden Vorteil. Die Auslosung der zweiten Runde brachte die Nummer 4 der Setzliste, Andrei Ioan Trifan (Baden), als Gegner. Dieser opferte eine Figur, um die Königsstellung des Kornwestheimers aufzureißen. Doch Danny Yi behielt die Nerven, obwohl sein König einmal über das Brett wandern musste. Letztendlich war dieser aber in Sicherheit und der Materialvorteil bedeutete den Sieg. Ein sehr wichtiger Punkt, um Anschluss an die Spitzenplätze zu halten.

Die anschließenden drei Runden brachten allesamt Punkteteilungen für den Jugendspieler der Schachfreunde. In der Partie gegen den Ex-Kornwestheimer Tobias Kölle einigten sich beide Spieler in ausgeglichener Stellung auf ein Remis. Gegen Marius Fromm (Mecklenburg-Vorpommern) büßte Danny Yi im Mittelspiel zwischenzeitlich einen Bauern ein. Trotzdem hielt er die Partie im Gleichgewicht, nach einer Vereinfachung endete auch dieses Aufeinandertreffen mit einem Unentschieden.

In Runde 5 zeigte sich der Kontrahent aus Niedersachsen, Torben Knüdel, gut vorbereitet. So kam bereits in der Eröffnung eine Variante auf das Brett, die in einem Dauerschach und damit Remis endete. Zur Hälfte des Turniers lag Danny Yi somit in aussichtsreicher Position. Kein Spieler hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt vorentscheidend absetzen können.

In der sechsten Runde ergab die Auslosung die schwarzen Steine gegen Daniel Kopylov (Schleswig-Holstein, Startrang 6). Trotz des Abtauschs vieler Figuren hatte die Stellung weiterhin ihre Tücken. Dabei gelang es dem Kontrahenten aus dem nördlichsten Bundesland, die verbleibenden Figuren etwas besser zu aktivieren und damit den Kornwestheimer schließlich zur Aufgabe zu zwingen.

Auch die Partie in der folgende Runde gegen Nils Richter (Württemberg) lief für Danny Yi nicht nach Plan. Früh ergab sich ein Ungleichgewicht mit unklaren Folgen. Nach einem Figurenverlust musste der Kornwestheimer allerdings seinem Gegenüber vorzeitig gratulieren. Durch die beiden Niederlagen war der Kontakt zu den ganz vorderen Plätzen zwar abgerissen. Mit 1,5 Punkten aus den beiden verbleibenden Spielen – einem Unentschieden gegen Benedikt Huber (Bayern) und einem Sieg gegen Ian Joshua Buller (Brandenburg) – gelang trotzdem ein guter Abschluss. Mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 4,5:4,5 beendete Danny Yi die deutschen Meisterschaften auf dem 14. Platz – einen Rang vor seinem ehemaligen Teamkollegen Tobias Kölle.

Den Titel des Deutschen U16-Meisters holte sich Fidemeister Alexander Suvorov aus Nordrhein-Westfalen mit sechseinhalb Zählern auf der Habenseite. Punktgleich auf den Plätzen 2 und 3 folgten Oliver Stork aus Hessen und Nikolas Wachinger aus Bremen. Bester Württemberger war Nils Richter auf Rang 4 mit fünfeinhalb Punkten.