Auf dem Salone del Mobile, die Mailänder Möbelmesse, die vom 16. bis 21. April 2024 dauert, präsentiert sich Kartell mit einigen Neuheiten. Der Schwerpunkt liegt dabei weniger auf Natürlichem denn auf Künstlichem: Einige der hier erstmals gezeigten Möbelstücke sind mithilfe von künstlicher Intelligenz geschaffen. Etwa der Stuhl HHH (Her Highest Highness, Ihre Höchste Hoheit) von Philippe Starck. Foto: Kartell, Milano/simona pesarini

Die renommierte Möbelmesse in Mailand hat wieder begonnen. Mit dabei ist natürlich auch die Mailänder Möbel- und Designfirma Kartell. Ihr ursprüngliches Markenzeichen: Stühle aus Kunststoff. Doch dann wurde das Wundermaterial zum Problemstoff.

Es ist leicht, bruchfest, elastisch, temperaturbeständig, billig, langlebig und in verschiedenen Härtegraden und Formen herstellbar. Ein Wundermaterial quasi. Die Rede ist von Plastik. Die Erfindung der Kunststoffe gelang oft eher zufällig. Fritz Stastny, Ingenieur der Ludwigshafener BASF, entdeckte 1949 das Styropor: Stastny hatte ein Experiment mit einer Mischung aus Polystyrol mit Petroläther in einer Schuhcremedose von Erdal angesetzt und über das Wochenende im Trockenschrank vergessen. Die Mischung hatte sich laut Laborprotokoll prompt in ein „Schaummonster“ verwandelte, das den Dosendeckel „neckisch wie eine Baskenmütze“ trug.