Die S-Bahn in Stuttgart fährt – aber nicht immer pünktlich. Foto: IMAGO//Michael Weber

Der Donnerstag war kein guter Tag für S-Bahn-Kunden. Am Freitagmorgen sorgt ein eher untypischer Grund für Verspätungen.

Eine nicht oder zu spät fahrende S-Bahn ist für ÖPNV-Pendler meist das wichtigste Problem. Manchmal interessiert aber auch der Grund dahinter. Am Freitagmorgen war steckte hinter der Verspätung eine kurzfristige Erkrankung beim Stellwerkpersonal. Weil das Vaihinger Stellwerk krankheitsbedingt nicht vollständig besetzt ist, konnte zwischenzeitlich keine S 3 von der Schwabstraße durch den Tunnel auf die Filder fahren. Um 8:30 Uhr meldete die S-Bahn Vollzug: das Stellwerk war wieder besetzt, die S3 konnte wieder regulär fahren.

Der Anlass war ungewöhnlich, die Kommunikation der S-Bahn transparent. In den Pünktlichkeitswerten vom Freitag bildet er sich aber ebenso ab wie die defekte Weiche, die schon seit Mittwoch für Einschränkungen sorgte. Das Schaubild basiert auf Daten von s-bahn-chaos.de, es aktualisiert sich permanent selbst und zeigt für den aktuellen Tag, welcher Anteil der fahrenden S-Bahnen im Moment verspätet ist:

Zwischenzeitlich war am Freitagmorgen also mehr als jeder zweite Zug um mehr als drei Minuten verspätet, jeder dritte Zug gar mehr als sechs Minuten.

Schon am Donnerstag brauchten S-Bahn-Nutzer gute Nerven. Das hatte unter anderem mit einer Räumung des Waiblinger Bahnhofs infolge eines anonymen Hinweises zu tun. Das brachte den gesamten Takt durcheinander und machte den Donnerstag zum zwölften „Chaostag“ im laufenden Jahr. Als „Chaostag“ definieren wir Tage, an denen mindestens zwanzig Prozent aller Züge mit sechs Minuten oder mehr Verspätung unterwegs sind. Am Donnerstag wurde dieser Wert mit 20,5 Prozent knapp überschritten – umgekehrt waren also weniger als 80 Prozent der Züge im Tagesschnitt pünktlich. In der Grafik sind die „Chaostage“ hervorgehoben: Je dunkler ein Tag, desto geringer die Pünktlichkeits- und desto höher die Verspätungsquote.

Wie wir die Daten von s-bahn-chaos.de nutzen und analysieren, erklären wir in diesem Beitrag.